Jugendliche aus Freudenstadt rätseln, ob sie mit diesen Fußbällen kicken können. Eine Ausstellung zeigt, dass Kinder weltweit für den Sport kreativ werden - weil sie es müssen.
In den Schaufenstern der Läden am Marktplatz in Freudenstadt ist von nun an die Welt zu Gast. 300 Fußbälle werden anlässlich der Fußball-EM im Juni und Juli dort ausgestellt. Junge Straßenfußballer haben sie gebastelt. Aber nicht aus Leder, sondern aus alten Stoffresten, Mülltüten oder gar Seetang.
Fußbälle aus der ganzen Welt in Freudenstadt
Fußball spielen Kinder auf der ganzen Welt. Einen normalen Ball aus Kunstleder, wie ihn Jugendliche hier in Deutschland kennen, können sich aber nicht alle leisten. Die Straßenkicker müssen dann kreativ werden und basteln sich ihre Bälle einfach selber, aus den Dingen, die eben da sind.
In seinem Gasthaus am Marktplatz stellt Harald Kläger, Mitorganisator der Ausstellung, ein paar der bunten Exemplare aus. Sein Lieblingsball ist aus getrockneten Bananenblättern und stammt von den Fidschi-Inseln.
Mann aus Freudenstadt sammelte die Fußbälle
Der inzwischen verstorbene Hans Martin Haist hat die Bälle gesammelt, aus Liebe zum Fußball und aus Faszination vor den Geschichten der selbstgemachten Exemplare. Zusammen mit seiner Ehefrau Ulrike Haist hat er die Stiftung EiGENSiNN gegründet, die sich für bedürftige Kinder in Freudenstadt einsetzt.
Auch Ulrike Haist ist bei der Eröffnung der Ausstellung dabei. Als sie einen Ball aus Jeansresten betrachtet, kommen in ihr Erinnerungen hoch.
Ausstellung ist Herzensprojekt für Organisatoren
Für Harald Kläger und Marco Iantorno, die Organisatoren, ist es ein Herzensprojekt geworden, die einzigartigen Bälle zusammen mit der Stiftung EiGENSiNN in Freudenstadt auszustellen. Sie werden noch bis Ende Juli in den Schaufenstern rund um den Marktplatz zu sehen sein. Während der EM ist also die ganze Welt in Freudenstadt zu Gast.