Schnell raus aus dem Becken. Wenn am Himmel wieder dunkle Wolken aufziehen, müssen die Badegäste aus dem Wasser. Denn bei Gewittern ist Baden im Freien lebensgefährlich.
In letzter Zeit gibt es vermehrt Warnungen vor Gewittern und starkem Hagel. Für die Freibäder gibt es viel zu tun, denn im Wasser ist die Gefahr eines Blitzeinschlags hoch. Deshalb müssen die Freibadgäste bei Gewitter das Becken und die Liegeflächen verlassen. Wenn es vorüber ist, kann der Badespaß weitergehen.
Keine konkreten Evakuierungspläne
Wann genau die Wasserbecken geräumt werden, entscheidet im Einzelfall die Badeaufsicht. Konkrete Evakuierungspläne gibt es in den Freibädern in der Neckar-Alb Region und dem Nordschwarzwald meist nicht. Es werde am Himmel geschaut, ob Gewitterwolken aufziehen und der Deutsche Wetterdienst verfolgt, so der stellvertretende Leiter des Waldfreibads in Eningen (Kreis Reutlingen).
Oftmals entscheidet der Abstand zwischen Blitz und Donner
Im naturnah gelegenen Waldfreibad in Öschingen bei Mössingen (Kreis Tübingen) orientiert sich Badeaufsicht Andrea Bauer am zeitlichen Abstand von Blitz und Donner. Bei weniger als fünfzehn Sekunden Abstand fordere sie mit Durchsagen zum Verlassen der Becken und Liegeflächen auf. Bei drohendem Gewitter ruft das Freibad Mössingen außerdem das Öschinger Freibad an. Dort bemerke man aufgrund der Lage früher, wenn ein Gewitter im Anmarsch sei und habe das Wetter besser im Blick.
Jede Menge Arbeit für die Badeaufsicht
Die routinemäßige Kontrolle verschiedener Quellen für Wettervorhersagen gehört an Tagen mit Unwetterwarnungen - zusätzlich zum Blick aufs Wasser - zu den Aufgaben der Badeaufsichten. Im Falle einer Räumung sind sie auf die Kooperation der Gäste angewiesen. Doch nicht immer begegne man dem Personal mit Respekt und Einsichtigkeit. Laut dem ehemaligem Schwimmmeister Manfred Scheuerle aus Eningen ist die Zahl der diskussionsfreudigen Badegäste gestiegen. Früher sei das noch anders gewesen.