Das Szenario: Ein Zug ist mit einem Auto zusammengeprallt. Viele Menschen sind verletzt. Die Feuerwehr und weitere Rettungskräfte haben geprobt, was dann zu tun ist.
Die Kreisverwaltung Sigmaringen hat mit der Freiwilligen Feuerwehr Herbertingen und der Deutschen Bahn am Donnerstagabend eine Großübung für Rettungskräfte organisiert. Über 200 Leute kamen dafür an die Gleise zwischen Herbertingen und Mengen (Kreis Sigmaringen). Immer mal wieder sind in der Vergangenheit Unfälle bei Herbertingen passiert, sagte Kreisbrandmeister Michael Reitter dem SWR. Da sei es wichtig, als Rettungskräfte gemeinsam gewappnet zu sein.
Übung: Schweres Zugunglück mit Folgeunfall bei Herbertingen
Die Aufgabe: Ein schwerer Unfall ist auf den Gleisen zwischen Herbertingen und Mengen mit vielen Verletzten passiert. Auf einem Bahnübergang ist ein Regionalzug mit einem Auto zusammengestoßen. Die Menschen im Auto sind eingeklemmt und bewusstlos und müssen aus dem Fahrzeug geschnitten werden. Im Zug warten mehrere Menschen darauf, befreit zu werden.
Und dann noch zwei Folgeunfälle: Ein Traktor, auf dessen Anhänger mehrere Leute gesessen sind, ist wegen des Unfalls umgekippt. Mit dem Ergebnis: Sieben Personen sind schwer verletzt. Außerdem kam es zu einem Autounfall mit zwei Toten und zwei Schwerverletzten. Das heißt, die Zahl der Verletzten hat sich nochmals erhöht. Auch ihnen mussten die Rettungskräfte helfen.
Zugunfälle passieren immer wieder
Am Donnerstagabend war das zum Glück nur eine Übung. Zugunfälle würden aber regelmäßig vorkommen, sagte auch Matthias Knor vom Brand- und Bevölkerungsschutz im Landratsamt Sigmaringen. Deswegen haben er und seine Kollegen diese Großübung veranstaltet.
Über 200 Rettungskräfte waren bei der Übung dabei. Mitgemacht haben neben den freiwilligen Feuerwehren aus den umliegenden Ortschaften auch das Deutsche Rote Kreuz, die Malteser und das THW. Auch Vertreter der Bundeswehr waren anwesend.
Herausforderung: Dunkelheit und Zusammenarbeit
Besonders herausfordernd war der Übungseinsatz, weil er im Dunkeln stattfand. Und weil Einheiten von Rettungskräften zusammengearbeitet haben, die sonst nicht zusammenarbeiten - deshalb die Übung. Den letzten großen Unfall am Übungsstandort in der Nähe des Schredderwerks gab es 2018.
Züge mussten wegen der Übung übrigens nicht ausfallen. Die Bahnstrecke ist zwischen Herbertingen und Albstadt ohnehin wegen Bauarbeiten bis Ende Oktober gesperrt.
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