In Haigerloch konnte diesen Rosenmontag keiner lang schlafen: Erst weckten die Bräutlingsgesellen mit der Stadtkapelle alle im Ort. Dann mussten sie beim Bräuteln fest zupacken.
Nur alle vier Jahre wird in Haigerloch am Fasnetsmontag gebräutelt. Dann tragen junge, unverheiratete Männer - sogenannte Bräutlingsgesellen - die Bräutlinge auf einer Stange um den Brunnen. Bräutling kann jeder sein, der in den letzten vier Jahren geheiratet hat, ein Hochzeitsjubiläum feiern konnte, neu zugezogen ist oder im Ort gebaut hat. Das Bräuteln in Haigerloch kann für manchen Mann zur nassen Sache werden. Denn wer sich weigert, auf die Stange zu steigen, wird in den Brunnen geworfen.
Rosenmontag in Haigerloch hat früh begonnen
Um 6 Uhr ist der Zug der Bräutlingsgesellschaft in Haigerloch gestartet. Ungefähr 35 Bräutlingsgesellen in fescher Lederhose und weißem Hemd zogen durch die Straßen. Mit der Stadtkapelle weckten sie die Schlafenden.
Rosenmontag: ein Schnaps am Morgen
Die Gruppe der Bräutlingsgesellen haben sich immer wieder vor dem Haus eines Jubilars aufgestellt und ein extra Ständchen für ihn und seine Frau gespielt. Jubilare sind diejenigen, die in den vergangenen vier Jahren Goldene Hochzeit gefeiert haben. Die Bräutlingsgesellen werden zum Dank dann bewirtet und bekommen eine Stärkung - zum Beispiel ein Schnäpschen.
Zur Stärkung: Flädlesuppe essen im Gasthof
Damit die Bräutlingsgesellen, alles unverheiratete junge Männer, nicht gleich betrunken sind, haben sie sich schon am frühen Morgen um 5 Uhr zum Flädlesuppe-Essen in einem Gasthof getroffen. Grundlage musste sein, damit sie möglichst lange durchhalten.
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