Schule hat begonnen

Gemischte Gefühle bei Schülern in Tübingen

Stand
Autor/in
Nathalie Waldenspuhl

Die einen freuen sich auf die Klassenkameraden, andere graut es vor dem Lernen. Der Schulstart wird in der Grundschule Hechinger Eck in Tübingen unterschiedlich aufgenommen.

Am Montag hat die Schule wieder begonnen. Auf den ersten Schultag haben sich nicht alle Kinder gefreut. SWR Reporterin Aida Amini hat Grundschüler an der Schule Hechinger Eck gefragt.

Zum Schuljahresbeginn in Baden-Württemberg gibt das Regierungspräsidium Tübingen einen Ausblick für die Schulen in den Regionen Neckar-Alb, Bodensee-Oberschwaben und Donau-Iller. Rund 230.000 Kinder und Jugendliche gehen im Bereich des Regierungspräsidiums Tübingen nun wieder zur Schule. Das sind 2,6 Prozent mehr als im letzten Jahr. Am meisten Zuwachs haben die Grundschulen bekommen. Allen voran im Bodenseekreis: Hier ist die Zahl der Grundschüler im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 Prozent gestiegen. Einen Rückgang verzeichnet das Regierungspräsidium in sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren. Auch in den Gymnasien gibt es weniger Schülerinnen und Schüler.

Grundschulen haben wieder mehr Lehrkräfte

Der Lehrermangel wird die Schulen im Gebiet des Regierungspräsidiums Tübingen auch im neuen Schuljahr beschäftigen. "Wir sind weder euphorisch, noch depressiv", fasst Regierungspräsident Klaus Tappeser die Lage zusammen. Insgesamt 722 Neuanstellungen verbucht das Regierungspräsidium, ungefähr gleich viele wie im vergangenen Jahr.

Vor allem in den Haupt-, Real- und Gemeinschaftsschulen müsse man jedoch mit Engpässen rechnen. In den Grundschulen dagegen gibt es deutlich mehr Lehrkräfte als im vergangenen Schuljahr: Hier konnten alle offenen Stellen besetzt werden. An den Gymnasien hat das Regierungspräsidium für das neue Schuljahr 111 Lehrstellen neu besetzt, fast doppelt so viel als im vergangenen Jahr.

Beim Physikunterricht an einer Freiburger Schule erklärt ein Lehrer seiner Klasse an der Tafel Formeln (Archivbild).
Physikunterricht in einer Schule (Archivbild).

Lehrermangel vor allem in ländlichen Gegenden

Die Zahlen seien zufriedenstellend, so Tappeser weiter, aber es herrsche nach wie vor ein großer Bedarf an Lehrkräften. Das betrifft aber nicht alle Regionen gleich. In Tübingen, Ravensburg oder Friedrichshafen gebe es beispielsweise kaum Probleme. In ländlichen Gegenden, etwa im Kreis Biberach oder in Teilen des Kreises Reutlingen, herrsche hingegen starker Personalmangel.

Um dem entgegenzuwirken gibt es aber neue Maßnahmen. Ab diesem Schuljahr wird Menschen ohne Lehrerausbildung der Direkteinstieg in Grund-, Werkreal- und Realschulen ermöglicht. Die Direkteinsteiger sollen vor allem als Aushilfskräfte eingesetzt werden.

Schulen müssen Geflüchtete aus der Ukraine eingliedern

Eine Herausforderung wird in diesem Schuljahr die Eingliederung von Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine werden. In Vorbereitungsklassen sollen sie Deutsch lernen und später in eine Regelklasse wechseln. Zur Unterstützung dieser Vorbereitungsklassen hat das Regierungspräsidium Tübingen für das neue Schuljahr rund 300 Lehrkräfte engagiert. Außerdem soll an beruflichen Schulen das Vorbereitungsjahr "Schule und Beruf" für ukrainische Geflüchtete erweitert werden.

Schüler und Kinder der Grundschule Wendelsheim
Schülerinnen und Schüler der Grundschule Wendelsheim bei Rottenburg.

Ab diesem Schuljahr: Qualitätsentwicklung in den Schulen

Mit dem Schuljahr 2023/24 startet auch eine Qualitätsoffensive des Landes Baden-Württemberg. Dabei sollen Schulen in Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde eine Ziel- und Leistungsvereinbarung abschließen. Grundlage dafür sind Datenanalysen.

Mit dieser Maßnahme sollen Schulen ihre eigenen Probleme erkennen und verbessern können. Das erfordert aber eine intensive Betreuung durch das Regierungspräsidium. "Wir werden in den nächsten drei Jahren mit jeder Schule in unserem Gebiet eine solche Vereinbarung treffen und sie regelmäßig kontrollieren", so Susanne Pacher von der Abteilung Schule und Bildung.

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