Sie haben teure Autos unter falschen Namen gekauft, Unterschriften gefälscht und Prämien für E-Autos kassiert. Das Gericht hat drei Männer verurteilt - einer muss sogar ins Gefängnis.
Das Amtsgericht Hechingen hat drei Männer wegen Betrugs und Urkundenfälschung verurteilt. Zwei der Männer erhielten Bewährungsstrafen, der Dritte muss ins Gefängnis.
Der erste Angeklagte wurde zu einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung sowie einer Geldstrafe von 21.000 Euro verurteilt. Der Zweite zu acht Monaten auf Bewährung. Nur der dritte Angeklagte bekam keine Bewährung, für ihn gilt eine Haftstrafe von zwei Jahren und acht Monaten. Alle drei Angeklagten bekommen aber schon einige Monate angerechnet, weil das Gerichtsverfahren so lange gedauert hat, so der Richter.
Betrugsmasche: Autos gekauft und nicht bezahlt
Zwei der drei Männer hat das Gericht wegen der gleichen Betrugsmasche verurteilt. Nach Ansicht der Richter haben beide in den Jahren 2016 und 2017 jeweils Firmen aufgekauft und für diese dann teure Geschäftswagen bestellt. Die Rechnungen für diese Autos haben sie aber nie bezahlt. Die Kaufverträge liefen auf die Vorbesitzer der jeweiligen Firmen. Dazu wurden auch Unterschriften gefälscht.
Die vermeintlichen Firmenwagen waren teure Luxusautos. Außerdem hat einer der Verurteilten sich nach Ansicht der Richter Subventionen erschlichen: Der Mann hat 14 Elektroautos auf falsche Namen geleast, die Umweltprämien dafür aber auf sein eigenes Konto gehen lassen.
Mitarbeiter von Autohaus hat beim Betrug geholfen
Beide Angeklagten haben die teuren Geschäftswagen vom selben Balinger Autohaus. Dort hat der dritte Angeklagte als Auszubildender gearbeitet. Nach Ansicht der Richter hat er die beiden Anderen beim Betrug von dort aus unterstützt haben. Unter einen Kaufvertrag hat er die gefälschte Unterschrift eines früheren Firmeneigentümers gesetzt.
Prozess hat Amtsgericht Hechingen lange beschäftigt
Über ein Jahr lang hat der Autohaus-Betrug das Amtsgericht Hechingen beschäftigt. Der erste Prozessauftakt war im November 2022, so eine Gerichtssprecherin. Danach seien immer wieder Personen ausgefallen, weil sie krank wurden. So hätten sich die Verhandlungstermine verzögert. Sogar so weit, dass der Prozess drei Mal neu eröffnet werden musste.