Schwertkämpfe anschauen, Edelleute treffen und Met trinken - alles möglich bei den 25. Ritterspielen am Wochenende in Horb am Neckar. Die Stadt erwartet tausende Gäste.
Das Rad der Geschichte wird in Horb (Kreis Freudenstadt) von Freitag bis Sonntag um über 500 Jahre zurückgedreht. Es war nämlich im Jahr 1498, als König Maximilian den Horber Vertrag besiegelte, was in der Geschichte Württembergs historische Bedeutung hatte. Da jener König ein Anhänger von Ritterturnieren war, will die Stadt mit dem Event an seine Zeit und den Horber Vertrag erinnern. Und das zum 25. Mal.
Stadtkulisse bestens geeignet
Die Horber Ritterspiele sind nicht nur wegen der Wettkämpfe beliebt, sondern auch, weil sich die historische Stadt als Kulisse für das mittelalterliche Treiben anbietet. Das sahen vor fast 30 Jahren auch der damalige Horber Oberbürgermeister Michael Theuer (FDP) und einige Gemeinderäte so, nachdem sie im italienischen Siena einen historischen Wettkampf angeschaut hatten. Sie initierten daraufhin die Ritterspiele, die nun seit einem Vierteljahrhundert erfolgreich sind.
Die Ritterspiele würden ohne viele fleißige Helfer nicht funktionieren. Peter Binder hat den Turniervogt Jochen Zink bei den Vorbereitungen begleitet:
Der große Markt zieht stets Besucher an, die gerne mittelalterliche Getränke probieren und im Fett ausgebackene Süßspeisen mögen. Das Angebot der Händler und Handwerker, das Ambiente und die vielen Düfte dürften auch in diesem Jahr die Gassen füllen.
Kämpfe mit Lanzen und auf Pferden
Am Freitag um 18 Uhr werden die Spiele am Flößerwasen eröffnet. Am sogenannten Horber Abend ist der Eintritt frei. Am Samstag und Sonntag gibt es verschiedene Programmpunkte im alten Freibad, an der Inselspitze und auf der Bühne an der Markthalle. Herzstück der Spiele ist der Turnierplatz, auf dem an beiden Tagen die Ritterturniere ausgetragen werden, am Samstag sogar als Nachtturnier um 22.00 Uhr. Wer dabei sein möchte, braucht eine Turnierkarte.
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Historische Gruppen zu Gast
Die Vertragsunterzeichnung aus dem Jahr 1498 wird am Samstag und Sonntag jeweils zwei Mal auf der Hauptbühne nachgespielt. König Maximilian zieht anschließend mit seinem Gefolge in einem Festumzug zum Turnierplatz. Dort wird dann ein Ritterturnier zu Ehren des Königs ausgetragen.
Manche Mittelalter-Liebhaber bleiben das ganze Wochenende über und nächtigen in Lagern am Neckarufer. Allein der Anblick der verschiedenen Gruppen in ihren Gewändern, begleitet von Musikern und Gauklern, versetzt viele in eine längst vergangene Zeit.