Die Gewerkschaft ver.di hat zu Warnstreiks im regionalen Nahverkehr in Baden-Württemberg aufgerufen. Viele Regionen im Land sind betroffen.
Aufgrund von Warnstreiks ist auch am Donnerstag in Teilen Baden-Württembergs mit Einschränkungen bei Bussen und Bahnen zu rechnen. Zu den Warnstreiks im regionalen Nahverkehr aufgerufen hat die Gewerkschaft ver.di. Betroffen sind Strecken der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) im Rhein-Neckar-Gebiet, in Karlsruhe, Südbaden, sowie den Regionen Fils-Neckar-Alb, Ulm-Oberschwaben und Heilbronn-Neckar-Franken, wie die Gewerkschaft mitteilte.
Bereits am Mittwoch gab es Warnstreiks. Bei der SWEG kam es dabei laut einem Sprecher in weiten Teilen des Verkehrsgebiets zu Fahrtausfällen. Bei der AVG hingegen, die unter anderem zum großen Teil die S-Bahnen im Raum Karlsruhe betreibt, seien die Auswirkungen zunächst sehr gering gewesen, teilte ein Sprecher mit.
Viele Regionen in BW vom Warnstreik betroffen
Die SWEG teilte mit, dass auch am Donnerstag in weiten Teilen ihres Verkehrsgebiets mit Fahrtausfällen sowohl im Bus- als auch im Bahnverkehr zu rechnen sei. Der Schulbusverkehr werde voraussichtlich ausfallen. Da auch Leitstellen bestreikt werden, könne es auch bei der Schwäbische-Alb-Bahn zu Einschränkungen kommen. Nicht bestreikt würden die Züge zwischen Tübingen und Stuttgart, der Schienenersatzverkehr zwischen Hechingen und Gammertingen und die SWEG-Busse im Kreis Tübingen.
ver.di fordert höheren Lohn und Inflationsausgleich
In der Tarifrunde zum Eisenbahntarifvertrag (ETV) werden die Löhne und Gehälter für rund 5.500 Beschäftigte in sechs Bundesländern verhandelt. Die Gewerkschaft fordert ab Oktober dieses Jahres 350 Euro mehr Geld pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie einen Inflationsausgleich in Höhe von 1.300 Euro.
Der Arbeitgeberverband hatte nach der ersten Verhandlungsrunde eine Lohnerhöhung von 3 Prozent ab April 2025 angeboten und einen Inflationsausgleich von 600 Euro - aus Sicht von ver.di "völlig unzureichend". Die Verhandlungen werden in der zweiten Runde am 11. November fortgesetzt.
Zunächst sollte die Arbeit für 24 Stunden niedergelegt werden - am Dienstag teilte die Gewerkschaft mit, dass der Warnstreik auf 48 Stunden ausgeweitet wird. Mit der Ausweitung auf 48 Stunden wolle man den Arbeitgebern klarmachen, dass man nicht bereit sei, die Tarifrunde in die Länge zu ziehen, so ver.di Baden-Württemberg-Sprecher Jan Bleckert. "Kommenden Montag erwarten wir ein verhandlungsfähiges Angebot."
Warnstreik bei SWEG und AVG bereits im Oktober
Bereits Mitte Oktober hatte ver.di zu einem Warnstreik bei SWEG und AVG aufgerufen. Schon damals kam es in Teilen von Baden-Württemberg zu Ausfällen im öffentlichen Nahverkehr.