Schilder umgenietet, Rebstöcke zerstört: Drei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren sollen für die Verwüstungsfahrt bei Schallstadt verantwortlich sein. Das teilte die Freiburger Polizei mit.
Große Erschütterung bei den Winzerinnen und Winzern der Winzergenossenschaft Wolfenweiler: Offenbar haben drei Jugendliche absichtlich mit einem Radlader mehrere Rebstöcke umgefahren und zerstört. Davon geht die Polizei derzeit aus. Die Tatverdächtigen hinterließen am Batzenberg oberhalb von Schallstadt (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) eine "Schneise der Zerstörung". In einer groß angelegten Aktion krempelten viele Helferinnen und Helfer die Ärmel hoch und richteten die Rebstöcke wieder her.
Drei Jugendliche sollen mit Radlader randaliert haben
Nach der Verwüstungsfahrt hat die Polizei die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen. Neuesten Erkenntnissen zufolge stehen drei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren unter Verdacht, einen abgestellten Radlader gestohlen und damit Schaden angerichtet zu haben. Neben den Reben haben sie auch Schilder umgefahren, eine Sitzbank zerstört und den Straßenbelag aufgerissen. Der Schaden wird von der Polizei auf rund 40.000 Euro geschätzt.
Die Winzerinnen und Winzer sind immer noch schockiert und fassungslos. Jahre der Arbeit sind verloren. Einige Rebstöcke brauchen mehr als fünf Jahre, um wieder ertragreich zu sein.
Große Solidarität unter Winzern
Nachdem der erste Schock verdaut war, hatte sich bei der Winzergenossenschaft Wolfenweiler schnell der Aktionismus breitgemacht: Über einen WhatsApp-Aufruf wurden Helfer zusammengetrommelt, um Thomas Kaltenbach und anderen betroffenen Winzern beim Wiederherstellen der Reben unter die Arme zu greifen. Mehr als 20 Helferinnen und Helfer kamen zusammen. Unter ihnen, Mathias Steinle. Er sieht es als Selbstverständlichkeit an, in solchen Zeiten zusammenzustehen.
Der Zusammenhalt unter den Winzern war groß: Jeder half jedem, unabhängig davon, wem welche Rebe gehört. Selbst die Jüngsten, wie die elfjährige Franziska Trautwein, freuten sich, Teil dieser Gemeinschaft zu sein. "Ich finde es schön, weil sie sich so untereinander helfen, alle so mitmachen und dass nicht jeder so sein Stück macht", sagte die Winzertochter.
Gemeinsamer Wiederaufbau zeigt Wirkung
Trotz der Zerstörung blicken die Winzer optimistisch in die Zukunft. Gemeinsam haben sie die Arbeit von einer Woche an einem Vormittag geschafft. Bald soll der Spätburgunder am Batzenberg wieder wachsen. Und darauf wurde am Ende eines solchen Arbeitstages auch angestoßen - mit Weinschorle unter der Sonne am Batzenberg.