Auch wenn die Deutsche Katharina Althaus am Sonntag beim Skisprung-Weltcup in Hinterzarten nur 14. wurde, die Freude war bei Organisatoren und Publikum groß.
Die Deutsche Skispringerin Katharina Althaus hat ihre Spitzenleistung beim Heimweltcup in Hinterzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) am Sonntag nicht wiederholen können. Einen Tag nach ihrem deutlichen Sieg kam die 26 Jahre alte Allgäuerin nicht über Rang 14 hinaus. Nach Sprüngen auf 99,5 und 95,5 Meter war Althaus unzufrieden.
Den Tagessieg am Sonntag im Adler-Skistadion sicherte sich die Norwegerin Anna Odine Stroem, die 112,5 und 103,5 Meter sprang. Die Deutsche Selina Freitag wurde Achte, ihre Teamkollegin Pauline Heßler 13.
Nur Lob für perfekt präparierte Schanze
Tanja Metzler, die Chefin des Organisationskomitees in Hinterzarten freute sich über viel Zustimmung für die Veranstaltung: "Wir haben nur Lob gekriegt für eine perfekt präparierte Schanze," sagte sie am Sonntag. Die Athleten seien mehr als zufrieden damit. Das sei wichtig, denn Hinterzarten sei ja auch Bundesstützpunkt.
Grünes Licht für Weltcup kam fast in letzter Minute
Lange war unklar, ob der Weltcup in Hinterzarten ausgetragen werden kann, ob genügend Schnee liegt. Nicht mal eine Woche vor dem Weltcup kam dann die offizielle Bestätigung: Der Weltcup kann stattfinden. Bei eisiger Kälte konnte in Hinterzarten Schnee maschinell erzeugt werden. Das Organisationsteam gab alles, damit die Schanze noch rechtzeitig fertig wird.
Messsystem funktionierte nicht mehr
Bei den Trainingssprüngen am Freitag lief noch alles glatt. Die 44 weltbesten Skispringerinnen konnten problemlos springen. Doch dann, als um 16 Uhr die Qualifikation zum Weltcup starten sollte, geschah es: Das Messsystem des Schweizer Unternehmens Swiss Timing versagte. Eigentlich ein zuverlässiges System, das beispielsweise auch bei Olympischen Spielen eingesetzt wird. Die Qualifikation musste abgesagt werden.
Am Samstag lief bei Wettkampf-Beginn wieder alles
Das Unternehmen habe sich aber gleich an die Arbeit gemacht und alles repariert, sagte Tanja Metzler, Vorsitzende des Organisationskomitees und des Ski-Clubs Hinterzarten.
Am Samstag um 14:30 Uhr wurde die Qualifikation dann nachgeholt. Das Probetraining entfiel damit. Wettkampf-Beginn war um 16 Uhr. Metzler ist optimistisch, dass es nun zu keinen Ausfällen mehr kommt. Hinterzartens Bürgermeister Klaus-Michael Tatsch freute sich "wie ein Schneekönig", dass der Weltcup nun wirklich stattfinden konnte. Und auch die Zuschauerinnen und Zuschauer waren begeistert.
Skispringerin Althaus dominiert in Hinterzarten
Skispringerin Katharina Althaus fuhr beim Heimspiel in Hinterzarten am Samstag einen deutlichen Sieg ein. Die 26 Jahre alte Allgäuerin sprang 107 und 102 Meter und distanzierte damit die komplette Konkurrenz um 21,2 Punkte. Ema Klinec aus Slowenien und die Japanerin Sara Takanashi komplettierten das Podest, waren gegen die in beiden Durchgängen exzellente Althaus aber chancenlos. Althaus rückt damit gut drei Wochen vor der WM im slowenischen Planica auch näher an die Weltcup-Führende Eva Pinkelnig heran. Die Österreicherin (92,5 und 97 Meter) musste sich diesmal deutlich geschlagen geben.
Die Geschichte der "Pannen-Schanze"
Die Schanze wird von einigen nicht umsonst die "Pannen-Schanze" genannt. Angefangen hatte alles damit, dass nach Bauarbeiten der Schanzentisch nicht mit dem neu gebauten Anlaufturm zusammenpasste. Es klaffte eine Lücke von etwa 60 Zentimetern. Die Kosten stiegen von gut drei auf vier Millionen Euro.
Im Herbst 2022 folgte dann die nächste Panne: Die Rothausschanze hatte gerade erst nach aufwendigen Bauarbeiten geöffnet, da hatte sie einen Wasserschaden. Aus dem Anlaufturm tropfte Wasser - sickerte in die neue WC-Anlage und den Schaltraum. Der Ski-Club bewässert die Schanze, um auch ohne Schnee Skispringen zu können. Der Springer gleitet dadurch auf einem Wasserfilm.
An einen Schanzen-Fluch glaubt in Hinterzarten aber trotzdem niemand, wie eine nicht-repräsentative Umfrage zeigt. Die Bürgerinnen und Bürger finden die Pannen einfach nur "peinlich".
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