Viele Christbaumverkäufe in Südbaden haben schon geöffnet. Doch welcher Baum ist der richtige für mich und was muss man beim Stichwort Nachhaltigkeit beachten?
Spontan kurz vor Heiligabend noch zum Hof, um eilig den Weihnachtsbaum zu kaufen? Oder mit Vorlauf den schönsten Baum aussuchen? Egal, wie Sie es halten: Die Schwarzwälder Waldbauer Bernhard Schuler vom Domilishof in Stegen-Eschbach und Luzia Grießer vom Tannenhof in Klettgau-Geißlingen haben nützliche Infos und Tipps rund um den Weihnachtsbaumkauf.
Nordmanntanne oder Blaufichte?
Landwirt Bernhard Schuler baut seit 1980 Nordmannstannen in Stegen-Eschbach an. Davor habe er vor allem heimische Baumarten wie die Blaufichte oder die Weißtanne angepflanzt, erzählt er. Doch die seien nicht mehr nachgefragt. Denn die Nordmanntanne sei besonders grün, schön buschig und habe weiche Nadeln.
Die Nordmanntanne kommt ursprünglich aus Georgien. Ihre Samen werden entweder direkt aus Georgien oder aus Dänemark bezogen. "95 Prozent meiner Kunden kaufen eine Nordmanntanne", sagt der Landwirt. "Das ist heute der klassische Weihnachtsbaum."
Regionaler Anbau verkürzt Transportwege
Schuler ist Vermarkter über den Christbaumverband Baden-Württemberg. Das ist ein Zusammenschluss aus ungefähr 180 Weihnachtsbaumproduzenten, die sich eigenen Angaben nach zum Ziel gesetzt haben, die Bäume regional und möglichst umweltschonend anzubauen. Für Schuler ist das eine Herzensangelegenheit.
NABU rät zu regionalem Kauf
Auch die Naturschützer des NABU-Baden-Württemberg empfehlen, den Baum regional zu kaufen:
Eine Alternative seien Bäume aus sogenannter Durchforstung. Die müssten ohnehin im Wald geschlagen werden und würden von einigen Forstämtern verkauft, heißt es vom NABU. Viele Bäume im Supermarkt kommen aus dem Sauerland oder aus Dänemark.
Gestiegene Preise pro Meter
Nach Angaben von Martin Gutzweiler aus dem Vorstand des Christbaumverbands Baden-Württemberg sind die Preise für Christbäume dieses Jahr gestiegen. Zwischen 22 und 30 Euro koste ein Meter Nordmanntanne. Das ist ungefähr ein Euro pro Meter mehr als im Vorjahr. Schuld daran seien vor allem gestiegene Lohnkosten. Denn die Aufzucht von Christbäumen erfordere sehr viel Handarbeit, erklärt Gutzweiler.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Kauf?
Luzia Grießer vom Tannenhof in Klettgau-Geißlingen (Kreis Waldshut) hat ihren Baum schon am 12. November geschlagen. Sie hat einen sogenannten Mondbaum. Eine uralte Tradition im Schwarzwald empfiehlt das Schlagen des Baumes drei Tage vor dem elften Vollmond im Jahr.
Wer diesen Zeitpunkt verpasst hat, sollte sich nicht sorgen: Auch Bäume, die ohne Rücksicht auf den Mondkalender geschlagen werden, können lange halten. Wichtig sei aber, einen frischen, gesunden Baum auszusuchen, betont Grießer.
Tipps zur Pflege
Sie empfiehlt, den Baumstamm unten idealerweise nicht anspitzen zu lassen. Denn der Baum nehme nur über die Rinde Wasser auf. Zudem sollte man den Baum langsam an das warme Wohnzimmer gewöhnen.
Ganz wichtig sei zudem, dem Baum gewissenhaft zu wässern. Idealerweise solle man täglich das Wasser im Christbaumständer nachfüllen. So halte der Baum bis ins neue Jahr. Zum Schluss hat Luzia Grießer noch einen Tipp in puncto Nachhaltigkeit: "Den Baum nicht direkt nach den Feiertagen entsorgen, sondern ihn an Fastnacht direkt nochmal schmücken oder damit Rosen abdecken."
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