Ein Hobbyfotograf hat die Wildkatze bei einem Streifzug in den nördlichen Vogesen entdeckt und ihr womöglich das Leben gerettet. Veterinäre haben den Luchs in Obhut genommen.
Das rund drei Monate alte Tier war an einer Pfote verletzt. Laut der französischen Zeitung Dernières Nouvelles d’Alsace (DNA) saß es still in der Nähe des Waldrands als sein Retter es entdeckte.
Der Mann, ein Hobbyfotograf, sei dort unterwegs gewesen, um Spechte zu fotografieren. Als er das Fellknäuel sah, habe er erst an die Europäische Wildkatze gedacht, berichtet die Zeitung. Die charakteristischen langen Ohren verrieten aber: Es war ein Luchs.
Experten geben positive Prognose ab
Der Mann verständigte den Förster und blieb vor Ort, um den Luchs vor freilaufenden Hunden zu schützen. Schließlich nahmen Helfer das Junge in Obhut.
Obwohl der kleine Luchs sehr abgemagert war, gehen Veterinäre laut Bericht der Dernières Nouvelles d'Alsace inzwischen davon aus, dass er sich von seiner Verletzung erholen wird.
Luchs-Weibchen aus Rheinland-Pfalz
Luchsjunge sind in den nördlichen Vogesen eine kleine Sensation. 2021 hatte es in dem Gebirgsmassiv erstmals den Nachweis gegeben, dass sich die Wildkatzen dort wieder fortpflanzen.
Im März 2020 waren in Rheinland-Pfalz zwei weibliche Eurasische Luchse freigelassen worden. Eines der Tiere hatte wenige Wochen später französisches Gebiet erreicht und sich in den nördlichen Vogesen niedergelassen. Im Frühsommer 2021 hatten Ranger in ihrem Unterschlupf dann die ersten mehrere Wochen alten Jungtiere entdeckt.
Der Wurf galt als äußerst seltenes Ereignis, denn einen Nachweis, dass sich die Wildkatze in dem Gebirgsmassiv wieder fortpflanzt, hatte es seit ihrem Verschwinden im 17. Jahrhundert nicht mehr gegeben.