Die Sprengung des vom Abrutsch bedrohten Felsens im Höllental war ein Erfolg. Die B31-Strecke wurde am Mittwochmittag wieder freigegeben.
Um kurz vor halb 12 Uhr am Mittwoch war es so weit: Ein lauter Knall hallte durch das Höllental (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Der 15 bis 18 Tonnen schwere Fels, der auf die Bahngleise zu rutschen drohte, zerfiel in viele kleine Einzelteile. Splitter flogen nicht zu weit. Das Team, das die Sprengung durchführte, zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden.
SWR-Reporterin Wera Engelhardt hat die Sprengung mit einem Kamerateam begleitet:
4,2 Kilo Sprengstoff gegen 18 Tonnen Fels
Insgesamt 25 Bohrlöcher und 4,2 Kilo Sprengstoff waren nötig, um den zwei auf drei Meter großen Fels in die Knie zu zwingen. Aufgehalten wurde der Koloss nur von einer umgefallenen Douglasie. Das Team setzte Gesteinssprengstoff mit einer großen Sprengkraft ein, damit der Fels in möglichst kleine Teile zerfällt und am Hang liegen bleibt. Das ist geglückt.
Aufgrund der hohen Sprengkraft sprach Sprengmeister Thomas Baumann vor Ort von einem riskanten Einsatz. Vor Einsätzen wie diesem sei er immer nervös, gab er zu. Er spüre eine große Verantwortung für sein Personal, die Infrastruktur und die Zivilistinnen und Zivilisten, so Baumann.
Sperrung des Gefahrenbereichs betrifft auch die B31
Für die Sprengung war die B31 aus Sicherheitsgründen bereits ab 11:00 Uhr komplett gesperrt worden. Am Mittwochmittag wurde die Strecke bereits wieder freigegeben.
Schienenersatzverkehr bis zum Ende der Woche
Ein Abschnitt der Höllentalbahn (Breisgau-S-Bahn) zwischen Himmelreich und Titisee bleibt aber noch bis zum 26. Oktober gesperrt. Bereits vor gut zehn Tagen war dort ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet worden. Von der Sperrung der B31 waren die Busse vorübergehend ebenfalls betroffen.
Nicht die erste Sprengung im Höllental
Das Gelände im Höllental ist sehr steil und felsig. Kurzzeitige Streckensperrungen sind hier nicht selten. Zuletzt waren im Frühjahr 2023 Bäume von den Hängen auf Gleise und Oberleitungen gestürzt. Im vergangenen November musste die Strecke kurzzeitig gesperrt werden, weil die Schienen durch langanhaltenden Regen beschädigt worden waren.