So lief der Ultra Bike Marathon im Schwarzwald

Zwischen Radfest und Mountainbikechallenge

Stand
Autor/in
Elisabeth Marx

Am Sonntag haben Profi- und Hobby-Mountainbiker ihr Können unter Beweis gestellt. Bei perfekten Bedingungen jubelten auch die Fans. Nur der Sieger nicht, er wurde disqualifiziert.

Sonne, Schweiß und Schlamm: beste Bedingungen für Mountainbikerinnen und Mountainbiker. Profi- und Hobbysportler nahmen am Sonntag beim 24. Ultra Bike Marathon die Herausforderungen der vielen Höhenmeter an. Im Mittelpunkt stand das Ultra Rennen, aber auch drei kürzere Strecken und eine Gravel-Bike-Tour boten den Sportlern Abwechslung.

Gutes Wetter und schöne Strecken ziehen die Sportler an

Insgesamt zog es knapp 2.700 Sportlerinnen und Sportler nach Kirchzarten. Am Stärksten vertreten, waren die 41- bis 60- jährigen. "Das sind unsere Treuen. Die fahren schon das zehnte Mal mit oder sind von Anfang an dabei. Es ist zu einer Tradition geworden.", freut sich Britta Schreiber. Sie ist Geschäftsführerin des Ultra Bikes und hat den Wettbewerb mitorganisiert.

Ziel erreicht: Alle Ultra Bike Strecken enden im Sportstadion in Kirchzarten.
Ziel erreicht: Alle Ultra Bike Strecken enden im Sportstadion in Kirchzarten.

Dafür kommen die meisten aus der Region angereist, aber einige sind auch aus Italien, Frankreich, der Schweiz, den Benelux-Staaten oder Estland für die Ultra Trails nach Kirchzarten gekommen. Der internationale Ruf lockt: Der ULTRA Bike ist Teil der "HERO-Series". Aber nicht nur Lizenzfahrer, sondern auch ambitionierte Hobbysportler sind heute auf dem Rad unterwegs. Für sie gibt es außerdem drei weitere, kürzer Strecken.

Frank ist aus Kempten angereist, um zum ersten Mal an der Marathonstrecke teilzunehmen.
Frank ist aus Kempten angereist, um zum ersten Mal an der Marathonstrecke teilzunehmen.

Frank aus Kempten ist das erste Mal den Ultra Marathon gefahren. Er freut sich über den Mix aus Lizenzfahrern und "Normalos":

Den ganzen Nachmittag fahren von den verschiedenen Touren immer wieder Finisher ins Ziel. Egal ob Lizenzfahrer oder Hobbyfahrer: alle werden im Ziel im Sportstadion in Kirchzarten von vielen Zuschauenden beklatscht und feiern weiter.

Das Highlight: die Alpe de Fidlebrugg

Angefeuert von Entertainer Thomas Zipfel und mit Unterstützung von Familien und Freunden erklimmen die Radler die "Alpe de Fidlebrugg".
Angefeuert von Entertainer Thomas Zipfel und mit Unterstützung von Familien und Freunden erklimmen die Radler in Aftersteg die "Alpe de Fidlebrugg".

Die große Ultra Strecke 118 Kilometer und 3.550 Höhenmeter startet und endete in Kirchzarten. Zwischendurch ging es über Hinterzarten, den Feldberg und Todtnau durch den Schwarzwald. Die "Alpe de Fidelbrug", wie die Straße "Am Hang" mitten in Aftersteg bei Todtnau liebevoll genannt wird, stellte die Biker vor die größte Herausforderung: 20 Prozent Steigung. Nach etwa drei Stunden und zwei Dritteln der Strecke steuerten die ersten Fahrer den Anstieg an. Dabei wurden sie von vielen Fans motiviert, die die Strecke bemalt hatten oder mit Trillerpfeifen und Transparenten die Sportler vor allem bei diesem Etappenbereich anfeuerten. Außerdem sorgte Entertainer Thomas Zipfel für Musik und gute Stimmung unter den Zuschauenden. Einige von ihnen sind selbst mit dem Rad angereist, viele feuern ihre Familienangehörigen oder Freunde an.

Beim schwersten Anstieg in Aftersteg warten die Fans auf erste Fahrer.
Beim schwersten Anstieg in Aftersteg warten die Fans auf erste Fahrer. Bild in Detailansicht öffnen
Die Sportler kämpfen sich die 20-prozentige Steigung in Aftersteg hoch.
Die Sportler kämpfen sich die 20-prozentige Steigung in Aftersteg hoch. Bild in Detailansicht öffnen
Janne und Matti aus Appenweiher feuern vor dem EM-Finale am Abend noch ihren Vater beim Ultra Bike an.
Janne und Matti aus Appenweiher feuern vor dem EM-Finale am Abend noch ihren Vater beim Ultra Bike an. Bild in Detailansicht öffnen

Ein besonderes Erlebnis für den kleinen Ort Aftersteg bei Todtnau. Das findet auch Ulrich Wunderle. Er zählt zu den Einheimischen. Bevor er selbst beim Marathon die Alpe de Fidlebrugg fährt, feuert er die Profis an:

Spitzenmotorrad bringt den Ersten um den Sieg

Siegerinterview beim Picknick: Während die einen Höhenkilometer schrubben, genießen die anderen die Sonne auf der Wiese
Siegerinterview beim Picknick: Während die einen Höhenkilometer schrubben, genießen die anderen die Sonne auf der Wiese.

Gewinner der Herren ist wie im letzten Jahr der Schweizer Casey South. Aber als Erster kam der Freiburger Vinzent Dorn ins Ziel. Doch er wurde disqualifiziert. Bereits am Anfang der Strecke fuhr er alleine dem Führungsmotorrad hinterher. Das verfuhr sich, Dorn fuhr den falschen Weg hinterher. Dadurch verpasste er die erste Zeitmessung und wurde disqualifiziert.

"Vinz konnte leider nicht als Erster gewertet werden, obwohl er als erster und stärkster Fahrer ins Ziel kam und unter normalen Umständen die Strecke sicher gewonnen hätte."

Die Geschäftsführerin bedauert das sehr und verweist auf die komplizierten Streckenführungen. Zudem seien bis auf sie alle Mithelfenden Ehrenamtlich engagiert. Insgesamt zieht Britta Schreiber eine positive Bilanz:

Neues Gravel-Bike-Rennen kommt gut an

Immer mehr Radbegeisterte fahren auf Gravelbikes ihre Touren durch den Schwarzwald. Diesen Trend greift auch der Ultra Bike Marathon auf. Schon am Samstag konnten Gravelbike-Fans zwischen zwei Strecken wählen. Dabei ging es um die sportliche Herausforderung von 1.390 oder 2.390 Höhenmetern auf nur 65 bzw. 120 Kilometer. Von Kirchzarten ging es das Bärenthal hoch nach Rothaus und über Titisee und St. Märgen zurück, wahlweise mit einem Schlenker an den Schluchsee. Statt erwarteten 150 Radfahrern nahmen gleich 250 an der neuen Tour teil.

"Insbesondere die Streckenführung wurde gelobt. Das gibt eine Wiederholung zum Jubiläum im nächsten Jahr."

Außerdem fanden Kinder- und Jugendwettkämpfe statt. Im nächsten Jahr feiert der Ultra Bike seinen 25. Geburtstag. Auch dann wird es wieder eine Gravelbikestrecke geben, verspricht Britta Schreiber.

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