Eine Frau verbreitet via TikTok unbelegte Gerüchte über eine Freiburger Kita. Das findet ein großes Echo im Netz - bis hin zu Morddrohungen. Jetzt zieht das Videoportal Konsequenzen.
Die Missbrauchsvorwürfe, die eine Frau gegen eine Freiburger Kindertagesstätte über soziale Medien verbreitet hat, haben nun Folgen. TikTok hat den Account der Frau gelöscht. Videos, in denen eine namentlich unbekannte Frau schwere Vorwürfe gegen eine Freiburger Kindertagesstätte erhoben hatte, waren am Mittwoch auf TikTok nicht mehr abrufbar. Der zugehörige Account der Influencerin wurde gelöscht. Die Badische Zeitung hatte zuvor darüber berichtet.
Damit zieht das Videoportal offenbar Konsequenzen aus der Verbreitung von unbelegten Vorwürfen wegen angeblichen Missbrauchs von Kindern. Sowohl die Stadt Freiburg als auch die Freiburger Uniklinik hatten die Anschuldigungen als völlig haltlos bezeichnet. Die Videos waren tausendfach in den sozialen Medien geteilt worden und hatten zu Morddrohungen gegen Kita-Mitarbeitende geführt.
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln
Auf der Plattform Instagram ist die Frau dagegen noch aktiv und verbreitet dort weiterhin Videos, in denen sie über einen angeblich organisierten Kindesmissbrauch in Freiburg spricht. Die Videos haben auf Instagram bis zu 140.000 Menschen erreicht - zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer kommentieren die Beiträge und verbreiten dort Behauptungen und Verschwörungstheorien. Nach einer Anzeige der Stadt Freiburg wegen Verleumdung und übler Nachrede ermittelt nun die Polizei gegen die Frau. Laut einem Polizeisprecher stehen die Ermittlungen noch am Anfang. In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft würden verschiedene Rechtsverstöße geprüft, hieß es.
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