Auf die Räder, fertig, los! Das Stadtradeln hat wieder begonnen. In welchem Ort wird dieses Jahr am meisten geradelt? Die Aktion soll Radeln in Gemeinden und Städten verbessern.
Drei Wochen lang zählt beim Stadtradeln wieder jeder Kilometer auf dem Fahrrad. Je mehr, desto besser. Als Einzelner oder als Gruppe. Ziel ist es, die individuellen und kommunalen CO₂-Emissionen zu senken. Bei der Aktion handelt es sich nach eigenen Angaben um die weltgrößte Fahrradkampagne. Dahinter steckt der Verein "Klima-Bündnis", der sich dafür einsetzt, dass Kommunen lokal etwas gegen den Klimawandel tun können.
Stadt Waldkirch zum sechsten Mal dabei - 2024 über 500 Anmeldungen
Die Stadt Waldkirch beteiligt sich in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal an der Aktion. Pro Jahr werden laut Stadt so knapp 20 Tonnen CO₂ eingespart. Auch dieses Jahr sind wieder viele Menschen dabei: Zum Start der Aktion am Montag waren bereits über 500 Radelnde angemeldet und schon über 600 Kilometer eingetragen.
Immer mehr aktiv Radelnde seit dem Beginn 2019
Als die Aktion Stadtradeln in Waldkirch 2019 erstmal durchgeführt wurde, waren es noch 23 Teams mit 278 Radelnden. Im vergangenen Jahr hatten sich bereits 39 Teams gebildet, mit insgesamt 696 Radelnden. Ziel der Aktion ist es laut Oberbürgermeister Michael Schmieder, die Menschen "aus der Bequemlichkeitszone rauszuholen". Man wolle das Autofahren nicht verbieten, sondern das Fahrradfahren in Erinnerung rufen und attraktiver machen. Mit sogenannten "Fahrradzonen" soll der Radverkehr in der Stadt verbessert werden, vor allem rund um die Schulen. Radfahrende haben dort Vorrang. Ein Jahr lang sollen diese Zonen getestet werden.
Klimaschutzarbeitskreis fordert bessere Bedingungen für Radverkehr
Für Wolfgang Schäfer vom Klimaschutzarbeitskreis ist die Kampagne "eine schöne Werbeaktion, aber mehr mit symbolischem Charakter". Er wünscht sich, dass sich die Rahmenbedingungen für den Radverkehr in Waldkirch noch weiter verbessern. Konkret fordert er unter anderem mehr Fahrradstraßen, mehr Tempo 30-Zonen und, dass weniger Flächen zum Parken von Autos zur Verfügung gestellt werden. Er glaubt, dass das Stadtradeln die Bürgerinnen und Bürger für das Thema Radfahren sensibilisiert und hofft, dass mehr Menschen so dauerhaft motiviert werden, das Fahrrad zu nutzen.
Stadt Waldkirch verleiht kostenloses Lastenrad "Kandelross"
Um mehr Menschen in der Stadt auf das Rad zu bringen, gibt es in Waldkirch die Möglichkeit, ein motorisiertes Lastenvelo kostenlos zu nutzen. Das Lastenrad "Kandelross" kann für maximal 72 Stunden ausgeliehen werden. Das kleinstmögliche Zeitfenster ist eine Stunde. Die Reservierung erfolgt online. Für die Nutzung reicht ein Personalausweis und eine Buchungsbestätigung. Vor Ort muss ein Leihvertrag abgeschlossen werden.
Radkilometer per GPS erfasst
In allen teilnehmenden Orten können die Kilometer für das Stadtradeln per App eingetragen werden. Die Stadtradeln-App nutzt die GPS-Funktion, um Kilometer zu sammeln. Die App trackt die Routen genau und erfasst die gefahrenen Kilometer automatisch. Nutzerinnen und Nutzer tragen damit laut Veranstaltern durch das Aufzeichnen ihrer Fahrten zur Verbesserung des Radverkehrs bei. Die anonymisierten Daten der App liefern Informationen für die städtische Radverkehrsplanung, wie Wartezeiten und bevorzugte Routen.
Tuttlingen 2023 aktivste Fahrradkommune
Im vergangenen Jahr war Tuttlingen, den Veranstaltern zufolge, bundesweit in der Kategorie der Städte mit 10.000 bis 49.999 Einwohnern die fahrradaktivste Kommune. Beim Stadtradeln kamen insgesamt 732.481 gemeinsam gefahrene Fahrradkilometer zusammen. In der Kategorie der Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern erreichte Berlin den ersten Platz. Die Einwohner der Hauptstadt fuhren insgesamt 6.572.435 Kilometer mit dem Fahrrad.
So viele mitradelnde Biker wie nie zuvor in Freiburg
Freiburg verzeichnete im letzten Jahr eine Rekordbeteiligung von 9.281 Radfahrenden, die sich in 572 Teams organisierten und über 2,2 Millionen Kilometer zurücklegten. Dies meldete die Stadt Freiburg. Zudem erreichte Freiburg den zweiten Platz in der Kategorie "Fahrradaktivstes Kommunalparlament". Politiker zählten ihre gefahrenen Kilometer, die dann in Relation zur Anzahl der teilnehmenden Parlamentarier ausgewertet wurden. Freiburg erzielte dabei 53,7 Kilometer pro Parlamentarier und lag nur 100 Meter hinter Bamberg.
Bundesweite Kampagne im Mai gestartet
Der Startschuss für die bundesweite Aktion Stadtradeln ist bereits Anfang Mai in Trier gefallen. Insgesamt machen mehr als 2.500 Gemeinden in Deutschland mit. Die gefahrenen Kilometer werden in einem Online-Portal eingetragen, und die Gruppe mit den meisten Kilometern in einer Gemeinde gewinnt. Außerdem werden in der Gewinnerliste auch die besten Kommunen Deutschlands beziehungsweise eines Bundeslandes angezeigt.