Ihr Ziel war das EU-Parlament in Straßburg. Doch ein französischer Sonderzug hat hunderte Abgeordnete und Mitarbeitende des EU-Parlaments zum Disneyland bei Paris gebracht.
Sie wähnten sich auf dem Weg zu einer Parlamentssitzung in Straßburg, doch stattdessen fuhren die Europaabgeordneten und ihre Mitarbeitenden am Montag zum Freizeitpark Disneyland bei Paris. Der Grund: eine Weiche war falsch gestellt.
Bahnunternehmen SNCF: Zug versehentlich falsch geleitet
"Wo Träume wahr werden - der neue Slogan des Europaparlaments?", zitierte der im Zug sitzende französische EU-Parlamentarier Emmanuel Foulon im Onlinedienst X, vormals Twitter, augenzwinkernd den Disney-Werbespruch.
Der aus Brüssel kommende Zug sei versehentlich nach Marne-La-Vallée, dem Standort von Disneyland, geleitet worden, erklärte das französische Bahnunternehmen SNCF lapidar. Dort habe er kehrt gemacht und sei schließlich mit 45 Minuten Verspätung in Straßburg eingetroffen.
"Wir sind kein Mickymaus-Parlament"
Zahlreiche Insassen des Zuges kommentierten den Zwischenfall im Internet. "Wir sind kein Mickymaus-Parlament", schrieb der deutsche Grünen-Abgeordnete Daniel Freund auf X, während der Sprecher eines dänischen Abgeordneten über den Titel des nächsten Disney-Films spekulierte: "Die Parlamentssitzung und der Zug, der in den Urlaub fahren wollte".
Die EU-Abgeordneten tagen die meiste Zeit in Brüssel. Für zwölf Plenarsitzungen im Jahr treten sie jedoch die Reise nach Straßburg an - so schreiben es die EU-Verträge vor. Der aufwändige und teure "Reisezirkus" ist umstritten.