Techno-Event am Tunisee

Sea You Festival in Freiburg: unterwegs mit der Polizei

Stand
Autor/in
Silas Schwab

Nicht nur tausende Musikfans, auch die Polizei war beim Sea You Festival in Freiburg dabei. Kontrollen am Eingang sorgten für Sicherheit - und dämmten unter anderem illegalen Drogenkonsum.

Mit perfektem Festivalwetter startete das Sea You Festival am Freiburger Tunisee am Freitagabend. Am Samstagabend sorgte dann jedoch eine Gewitterfront für eine Unterbrechung und die kurzzeitige Evakuierung des Festivalgeländes. Am Sonntag ging die Party dann aber wie geplant weiter: Es konnte wieder zu Techno-Musik getanzt und im See gebadet werden.

Neben zehntausenden feiernden Besuchern war aber auch die Polizei vor Ort. Sie wollte vor allem verhindern, dass auf das Festival Drogen kommen. Zwischen 30 und 50 Polizeibeamte waren auf dem Festivalgelände. Sie unterstützten das Sicherheitspersonal, falls am Eingang Waffen, gefährliche Gegenstände oder illegale Drogen gefunden wurden.

Denn in solchen Fällen übernimmt die Polizei. Waffen und Drogen werden konfisziert und es wird Anzeige erstattet. In besonders schlimmen Fällen, wie beim Auffinden von synthetischen Drogen in besonders großen Mengen, folgt: Festivalverbot.

Situation nicht dramatischer als bei anderen Events

Dennoch wurden immer wieder illegale Substanzen auf das Festivalgelände geschmuggelt. Das sei völlig normal und nicht besonders dramatisch, erklärte Polizist Christoph Dümmig. Wichtig sei, dass alles friedlich ablaufe und nicht etwa K.O.-Tropfen in Umlauf kämen. Vorurteile von gehäuftem missbräuchlichen Konsum gegenüber der Technoszene seien aber unangebracht, so Dümmig.

"Die polizeiliche Erfahrung sagt, dass an allen Orten, bei allen Events verbotene Substanzen eine Rolle spielen. Natürlich bringt der Volksmund das aber vor allem mit elektronischer Musik in Verbindung."

Das Sea You Festival 2023 am Tunisee in Freiburg. Der Festival-Freitag war ein würdiger Auftakt. Im Bild: Die Festivalbesucher, die DJs und das wunderschöne Gelände
18.000 Menschen kamen am ersten Tag auf das Sea-You-Festival.

Abgrenzung von Verkauf und Gewalt

Sea You-Veranstalter Bela Gurath zeigte sich sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit der Polizei. Gurath sagte, dass vielerorts Drogen konsumiert würden, deshalb solle man kein solches Aufsehen um das Elektro-Festival machen. In manchen Fällen wolle er aber auch konsequent sein.

"Wir wollen keine Dealer. Wir wollen keine Gewalt. Das ist, wo wir ganz scharf sind. Aber wenn jemand einen Joint raucht: Da sind wir nicht päpstlicher als der Papst."

Immer wieder waren die Beamten auch in der Menge unterwegs. Sie dienten als Ansprechpersonen, sollte es zu Auseinandersetzungen kommen. Oft müssen sie sich dann auch um stark alkoholisierte Personen kümmern und das medizinische Personal unterstützen.

Tag 1: Polizei und Veranstalter zufrieden

Der erste Tag des Festivals verlief friedlich. Die Polizei habe nur wenige Personen von den Kontrollen in ihre Einsatzzentrale bringen müssen. Bei rund 18.000 Besucherinnen und Besuchern sei das zu vernachlässigen, so Christoph Dümmig. Als größte Herausforderung hätten die Einsatzkräfte und Feiernden die enorme Hitze erwartet, so der Veranstalter.

Tag 2: Gewitter sorgt für Evakuierung

Für eine ungeplante Abkühlung und Unterbrechung sorgte dann jedoch ein Gewitter, das am Samstagabend von Frankreich aus über Südbaden zog. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte kurzzeitig eine Unwetterwarnung für den Regierungsbezirk Freiburg ausgesprochen. Es bestand die Gefahr vor schweren Gewittern, Erdrutschen, entwurzelten Bäumen sowie örtlichen Überschwemmungen. Rund 22.000 Feiernde mussten das Festivalgelände verlassen. Laut Veranstalter dauerte die Räumung etwa 40 Minuten, das Sicherheitskonzept habe gut funktioniert. Laut eines Polizeisprechers lief die Räumung völlig problemlos ab, das sei eine Bilderbuchaktion gewesen, hieß es aus dem Polizeipräsidium Freiburg.

Tag 3: Festival auf der Zielgeraden

Der dritte Tag des Sea You Festival 2023 ging mit deutlich kühleren Temperaturen weiter. Nachdem am Samstagabend das Festival kurz vor 20 Uhr wegen eines heftigen Gewitters geräumt werden musste, waren am Sonntag wieder um die 22.000 Besucher auf dem Gelände am Tunisee. Stichwort: Tickets. Eine Lösung zur Entschädigung für Ticketinhaber, die deutlich früher am Samstagabend das Festivalgelände verlassen mussten, werde "sicherlich gefunden", hieß es seitens der Veranstalter. Das Electronic-Festival ging gegen 23 Uhr am Sonntagabend zu Ende. Polizei und Veranstalter wollen erst am Montag eine Bilanz der drei Festivaltage ziehen.

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