Verein löst Nachwuchssorgen in Waldau

Blasmusik als Schulfach - Schwarzwälder Grundschule löst Hype aus

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Silas Schwab
Silas Schwab

Die Grundschule in Waldau besuchen nur 22 Schülerinnen und Schüler - trotzdem hat sie eine Bläserklasse. Der Musikverein hat mit der Idee seine Nachwuchssorgen besiegt.

Immer montags und freitags tutet und trötet es aus der Grundschule Waldau-Langenordnach, einem Ortsteil von Titisee-Neustadt (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Denn dann probt die Bläserklasse der Grundschule. Vor vier Jahren hat sie der Musikverein aus dem Ort ins Leben gerufen. Heute hat er eines der größten Jugendorchester im Hochschwarzwald.

Die Grundschule in Waldau gilt als Zwergschule. Die erste und zweite Klasse werden zusammen unterrichtet, genauso die dritte und vierte. Trotzdem finden sich jedes Jahr genug Schülerinnen und Schüler für eine Bläserklasse.

Wir üben nicht im stillen Kämmerchen, sondern lernen vom ersten Ton an in der Gruppe.

Schüler sollen sich ausprobieren

Die Schüler der Bläserklasse haben keinen Einzelunterricht, sondern spielen mal in Kleingruppen, mal mit der ganzen Klasse. Das klappt gut, auch wenn nicht alle Schülerinnen und Schüler von Anfang bis Ende dabei bleiben. Das soll aber auch so sein, erklärt Musiklehrer Fabian Müller. Die Schüler sollen sich am Instrument ausprobieren.

Musiklehrer Fabian Müller mit Trompete
Musiklehrer Fabian Müller leitet die Bläserklasse schon von Beginn an.

Bis zu 85 Prozent der Schüler sind dabei

Der Musikverein Waldau hat das Projekt ins Leben gerufen, um einen niederschwelligen Einstieg in die Blasmusik zu schaffen. Alle Kinder haben die Möglichkeit, ein Instrument zu wählen und zwei Jahre lang, direkt nach dem Schulunterricht zu proben.

Der Musikverein wusste anfangs nicht, wie viele Schülerinnen und Schüler überhaupt Lust auf eine Bläserklasse hatten. Sie hätten mit einer Beteiligung von vielleicht 50 Prozent gerechnet, erzählt der Vorsitzende Marcel Spiegelhalter. Am Ende waren es bis zu 85 Prozent.

Das hat uns natürlich erschlagen. Es war toll.

Musikverein verdreifacht seinen Nachwuchs

Die Instrumente hat der Musikverein gekauft. Und er trägt auch das finanzielle Risiko. Für zwei Stunden Unterricht pro Woche bezahlen die Eltern 45 Euro im Monat, deutlich weniger als bei Jugendmusikschulen üblich.

Trompeten Schüler
Till und Leonie bilden das Trompetenregister der Bläserklasse.

Das Projekt ist ein großer Erfolg. Die meisten Kinder an der Schule machen mit, weil auch ihre Freunde mitmachen, erklärt Spiegelhalter. Sie landen später auch im Jugendorchester des Musikvereins. So konnte der Verein seinen Nachwuchs in wenigen Jahren verdreifachen.

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