Vieltelefonierer aufgepasst: Das Handy kann die Spermienqualität beeinträchtigen, so eine neue Studie des Schweizerischen Tropen- und Gesundheitsinstituts und der Universität Genf.
Männer mit mehr als 20 Handytelefonaten pro Tag hatten laut Ergebnissen einer neuen Studie eine geringere Spermienkonzentration als die, die höchstens ein Mal pro Woche mobil telefonieren. Die Spermienkonzentration bei den Vieltelefonierern war mit 44 Millionen Spermien pro Milliliter um 20 Prozent niedriger als bei Handymuffeln. Das fanden jetzt Forscher aus Basel und Genf heraus.
SWR-Reporter Matthias Zeller zu der neuen Studie aus Basel:
Kein höheres Risiko für Unfruchtbarkeit
Die Chance, ein Kind zu zeugen, sinke dadurch aber nicht. Die Forscher hatten fast 3.000 Männer im Alter zwischen 18 und 22 Jahren befragt - zu ihrem Lebensstil, ihrer Gesundheit und dazu, wie sie ihr Handy nutzen und wo sie es aufbewahren. Wichtige Faktoren, die bei einer freiwilligen Befragung allerdings auch nicht überprüft werden können. Es sei die weltweit größte Untersuchung bisher zum Thema, so das Schweizerische Tropen- und Gesundheitsinstitut.
Weniger Sperma als breiter Trend
Die Ergebnisse sind aber nicht die ersten dieser Art: Laut einer Studie aus Israel hat sich die durchschnittliche Spermienkonzentration in den vergangenen 50 Jahren halbiert - wohl auch wegen Pestiziden, schlechter Ernährung und Stress, der viele Menschen allgemein plagt. Dies könnte sich ebenso auf die Ergebnisse der Studie ausgewirkt haben.
Handynetz: 4G weniger schädlich als 2G
Allerdings habe der negative Effekt der Handynutzung auf die Spermienqualität über die Zeit wohl ein wenig abgenommen. Das erklärten die Forscher damit, dass die Sendetechnologie der Handys mit der Zeit besser wurde. So verbesserte sich die Technologie von 2G zu 3G und später zu 4G. Der Empfang wurde besser, dadurch wird die Umwelt mit weniger Strahlung belastet.