Widerstand gegen den Eurovision Song Contest 2025

Angebliche "satanische Botschaften": Basel stimmt im November über ESC ab

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Marc-Julien Heinsch
SWR-Redakteur Marc-Julien Heinsch Autor Bild
Autor/in
Matthias Zeller

In Basel kommt es wohl zu einer Volksabstimmung über die ESC-Austragung. Eine bibeltreue Kleinstpartei hat die dafür erforderlichen Unterschriften eingereicht. Der Basler Regierungspräsident gibt sich gelassen.

In Basel wird am 24. November über den nächsten Mai geplanten Eurovision Song Contest (ESC) abgestimmt. Die bibeltreue Kleinstpartei Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) hat am Wochenende nach eigenen Angaben mehr als 4.000 Unterschriften für ein Referendum eingereicht, weil sie gegen den Gesangswettbewerb in Basel ist.

Konkret richtet sich das Referendum gegen den Kredit von knapp 35 Millionen Franken, die der Kanton Basel-Stadt für die Durchführung des ESC zahlen will. Der Gesangswettbewerb soll im kommenden Jahr in Basel stattfinden. EDU-Präsident Daniel Frischknecht sagte bei der Übergabe der rund 4.000 Unterschriften im Hof des Basler Rathauses, dass Basel-Stadt das Geld besser investieren könne.

ESC-Gegner sprechen von "satanistischen Botschaften"

Gegen Musik habe die EDU grundsätzlich nichts einzuwenden, auch nicht gegen die sexuelle Orientierung der Teilnehmenden, aber der ESC habe mit einer Musikshow wenig zu tun, sondern sei politisch und weltanschaulich höchst aufgeladen, hieß es.

Die EDU behauptet etwa, die beim ESC auftretenden Künstlerinnen und Künstler hätten immer offener "okkulte und satanistische Botschaften und Symbole" gezeigt. Außerdem mache die Veranstaltung "Antisemitismus salonfähig" und der Schweiz drohe ein Imageverlust.

ESC-Referendum: Basler Regierungspräsident gibt sich gelassen

Basels Regierungspräsident Conradin Cramer (Liberal-Demokratische Partei) zeigte sich gegenüber dem SWR in einer ersten Reaktion gelassen. Die ESC-Bewerbung sei durch eine breite Unterstützung abgesichert - von Parteien im Parlament der Stadt, von der Wirtschaft und von Kulturschaffenden, so Cramer. Überwiegend sei klar gewesen, dass der ESC ein Gewinn für Basel sei, weil er den Namen der Stadt nach Europa hinaustrage sowie Touristinnen und Touristen anlocke.

Sollte die Basler Stimmbevölkerung gegen den finanziellen Beitrag der Stadt stimmen, so müsste der ESC stark redimensioniert werden, teilte ein Sprecher des Organisators SRG auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. "Der Event würde auf eine große Fernsehshow am Samstagabend reduziert, ohne Side Events und damit natürlich auch mit sehr viel geringerer Wertschöpfung für die Stadt."

Nach dem Sieg des Schweizer Kandidaten Nemo in Malmö 2024 trägt die Schweiz als Siegerland den ESC 2025 aus. Der 69. Eurovision Song Contest soll vom 13. bis 17. Mai in der St. Jakobshalle in Basel stattfinden.

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