Im Mord-Prozess gegen einen 16-jährigen Schüler ist am Offenburger Landgericht am Dienstagabend das Urteil gefallen: Der Schüler muss für acht Jahre und neun Monate hinter Gitter.
Nach tödlichen Schüssen auf einen 15-Jährigen in einer Offenburger Schulklasse hat das Landgericht Offenburg den Angeklagten zu acht Jahren und neun Monaten Jugendstrafe verurteilt. Die Jugendkammer sprach den zum Tatzeitpunkt 15-jährigen unter Ausschluss der Öffentlichkeit wegen Mordes und versuchter schwerer Brandstiftung schuldig, wie das Landgericht in Offenburg mitteilte.
Der inzwischen 16-Jährige musste sich seit Mitte April vor dem Offenburger Landgericht verantworten. Er hatte am 9. November des vergangenen Jahres einen gleichaltrigen Mitschüler in der Offenburger Waldbachschule erschossen. Das Opfer verstarb kurz darauf im Krankenhaus. Außerdem hatte der Angeklagte versucht, einen selbstgebauten Brandsatz zu zünden.
Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Da der 16-Jährige unter Jugendschutz steht, fand der gesamte Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Daher wurde die Urteilsbegründung auch nicht veröffentlicht. Das Landgericht Offenburg hat lediglich das Strafmaß mitgeteilt.
Eltern müssen sich ebenfalls gerichtlich verantworten
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft Offenburg haben die Eltern des 16-Jährigen fahrlässig gehandelt und tragen deswegen eine Mitschuld. Sie müssen sich deswegen in einem weiteren Prozess verantworten, in dem geklärt werden soll, wie der 16-jährige Schüler in seinem Elternhaus Zugang zu Pistole und Munition haben konnte.
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