Nach tagelanger Suche hat die Polizei eine 18-Jährige befreit. Ein Mann aus Lahr soll sie in Berlin entführt und im Kinzigtal in einer Wohnung eingesperrt und vergewaltigt haben.
Seit vergangenem Dienstag hat die Polizei in Berlin nach der vermissten 18-Jährigen gesucht. Am Freitag führte dann die Spur ins Kinzigtal (Ortenaukreis). Dort stießen die Beamten des Polizeipräsidiums Offenburg auf die junge Frau. Ein 22-jähriger Mann aus Lahr soll sie entführt und mehrere Tage lang gegen ihren Willen in einer Wohnung im Kinzigtal gefangen gehalten haben. Dort soll es auch zu Vergewaltigungen gekommen sein. Der Tatverdächtige wurde festgenommen.
Tatverdächtiger hat mutmaßliches Entführungsopfer in Berlin besucht
Der junge Mann aus Lahr hatte die 18-Jährige in einem Urlaub kennengelernt und war in den Tagen zuvor nach Berlin gereist. Dort traf er sich mit ihr in ihrer Wohnung. Nach einiger Zeit soll er sie mit einer Waffe bedroht und gefesselt haben. Dann fuhr er - den Ermittlungen zufolge - mit ihr in die Ortenau. In einer ihm bekannten Wohnung im Kinzigtal soll er die Frau eingesperrt und mehrere Tage festgehalten haben. Außerdem wird der 22-Jährige verdächtigt, sein Opfer vergewaltigt zu haben.
Bei der Überprüfung dieser Wohnung konnte der Tatverdächtige festgenommen werden. Die junge Frau wurde befreit. Bei der Durchsuchung der Wohnung fanden die Beamtinnen und Beamten eine Schreckschusswaffe. Der Mann sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.
Beweislage reichte für Haftbefehl
Laut Ansgar Gernsbeck, Sprecher im Polizeipräsidium Offenburg, stehen die Ermittlungen in dem Fall noch ganz am Anfang. "Man hat Befragungen durchgeführt und es ergab sich im Zuge der Ermittlungen der Verdacht, dass hier eine Sexualstraftat vorliegen könnte und dass der Tatbestand einer Freiheitsberaubung verwirklicht wurde", sagt er.
Die Beweislage habe dazu geführt, dass der 22-Jährige noch am Samstag einem Haftrichter vorgeführt wurde. Der habe dann den Untersuchungshaftbefehl erlassen. Jetzt würden die weiteren Ermittlungen in enger Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in Berlin erfolgen.