Eine 89-Jährige ist in ihrer Wohnung in Herbolzheim schwer verletzt und eingesperrt worden. Sie starb. Der mutmaßliche Täter steht nun vor Gericht: Er wohnte als Pfleger bei ihr.
Ein Pfleger soll in Herbolzheim (Kreis Emmendingen) eine 89-Jährige ermordet haben. Dafür muss er sich seit Freitagmorgen vor der Schwurgerichtskammer am Freiburger Landgericht verantworten. Der 26-jährige Angeklagte soll im Oktober vergangenen Jahres knapp drei Wochen als Pflegekraft bei der 89-Jährigen und ihrem Mann mit im Haushalt gewohnt haben.
Seniorin mit Stichen verletzt und in den Heizungskeller gesperrt
Laut Anklage wollte der Pfleger in der Wohnung des älteren Ehepaars Schmuck stehlen, die 89-Jährige ertappte ihn dabei und alarmierte die Polizei. Daraufhin soll der Pfleger die Seniorin mit Faustschlägen und Stichen verletzt und mit schweren Kopfverletzungen in den Heizungskeller gesperrt haben. Wenige Tage später starb die Frau infolge ihrer Verletzungen in einer Klinik. Dem mutmaßlichen Täter wird Mord und versuchter Raub mit Todesfolge vorgeworfen, er sitzt in Untersuchungshaft.
Mit gesenktem Kopf hörte sich der schmächtige Mann beim Prozessauftakt die Anklage an. Zu den Vorwürfen wollte er sich nicht äußern. Laut Staatsanwaltschaft stand er bei der Tat unter erheblichem Alkoholeinfluss. Er hatte zuvor als Pflegekraft schon mehrere Diebstähle begangen. Der Prozess soll bis zum 20. Oktober laufen.
SWR-Reporter Freddy Kunzelmann berichtet im Radio über den Prozessauftakt:
Ehemann verstarb kurze Zeit später - ohne Fremdverschulden
Auch der 91 Jahre alte, bettlägerige Ehemann der verstorbenen Frau ist inzwischen tot. Laut Staatsanwaltschaft starb er kurze Zeit nach dem Vorfall. Eine Obduktion konnte Fremdverschulden ausschließen.