Der Mundenhof in Freiburg hat am Donnerstag ein neues weitläufiges und artgerechtes Erdmännchen-Gehege in Betrieb genommen. Drei Tiere gewöhnen sich dort nun ein.
Riechen, buddeln und neugierig die Besucherinnen und Besucher auf dem Mundenhof beobachten - nach zweieinhalb Jahren sind nun wieder Erdmännchen in den Tier-Erlebnispark eingezogen. Um das ehemalige Gehege der Uhus für Erdmännchen umzugestalten und eine artgerechte Haltung für die Tiere zu gewährleisten, hatte der Park im Dezember 2020 das letzte Erdmännchen an einen Zoo abgegeben.
600.000 Euro für den Umbau des Geheges
Über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren hatten Mitarbeitende des Mundenhofs das neue Gehege für die Erdmännchen und die benachbarten Strauße geplant. Insgesamt 600.000 Euro haben die Umbauarbeiten gekostet. Finanziert wurde die Neugestaltung zu großen Teilen aus Spenden der Besucherinnen und Besucher, die der Förderverein des Mundenhofs gesammelt hatte. Etwa ein Drittel der Kosten übernimmt die Stadt Freiburg.
Neue Erdmännchen auf dem Mundenhof
Nun haben drei neue Erdmännchen ihr Zuhause auf dem Mundenhof gefunden: Zwei Brüder und ein weibliches Tier sind nun nach Freiburg umgezogen. Vor zwei Wochen sind sie in ihrer neuen Heimat angekommen. Nach der nötigen Quarantänezeit durften sie inzwischen in das neue, modernisierte Gehege einziehen.
Aktuell befänden sich die Tiere noch in der Eingewöhnungsphase, erklärt Mundenhofleiterin Susanne Eckert. Das bedeute, dass sie zurzeit noch viel schlafen und sich erstmal aneinander gewöhnen müssten. In der Zukunft hoffe man natürlich auf Erdmännchen-Nachwuchs.
Unterirdische Tunnelsysteme und Aussichtspunkte
Pfleger, Gärtner und die Baufirma haben zum Wohl der Tiere in enger Abstimmung miteinander gearbeitet. Die Bepflanzung erinnert an eine Savannen-Landschaft, es gibt sogar einen Termitenhügel. In einem unterirdischen Tunnelsystem können die Tiere durch das Erdreich toben, selbst Tunnel graben oder auf den neu gestalteten Aussichtspunkte die Besucherinnen und Besucher beobachten und die Sonne genießen. Der Boden des Geheges ist dafür extra aus einem Gemisch aus Löss und Lehm zusammengesetzt, in dem es sich zwar tief graben lässt, jedoch keine Einsturzgefahr besteht.
Wie in der Natur leben die Erdmännchen auch auf dem Mundenhof in bekannter Nachbarschaft. Neben ihrem Gehege wurde im Rahmen der Umbauarbeiten auch ein neuer Stall für die Strauße gebaut. Beide Tiere haben die gleiche Herkunftsregion, daher habe sich das angeboten, so Birte Boxler, die Co-Leiterin des Mundenhofs.
Neue Strauße auf dem Mundenhof
Das neue Straußen-Gehege sei nun deutlich artgerechter gestaltet. Es gebe keinen engen Winkel mehr und die Tiere könnten sich in ihrem neuen Gehege im Rundlauf bewegen, sagt Boxler. Falls eines der Tiere krank werden sollte, könne man es in Zukunft zeitweise einzeln unterbringen. Doch nicht nur der Stall der Strauße ist neu, sondern auch einige der Bewohner. Zu den drei Straußen, die bereits auf dem Mundenhof gelebt haben, gesellen sich nun zwei neue Straußenhennen, die gerade schon Eier bebrüten.
Mundenhof schon mehrfach für Gehege ausgezeichnet
In der Vergangenheit hat der Freiburger Tier-Erlebnispark schon zwei Mal den Biber-Preis für seine Gehege verliehen bekommen. Mit ihm zeichnet der Berufsverband der Zootierpfleger besonders fortschrittliche und herausragende Tieranlagen aus. 2022 hatte der Mundenhof den Preis für das Buntmarder-Gehege bekommen; es biete den Tieren einerseits besonders viel Auslauf und andererseits aber auch genug Rückzugsorte. Im Jahr 2011 erhielt der Park den Preis schon einmal für die Anlage der Javaneraffen.