Die Bergrettungswache Feldberg ist die wichtigste ihrer Art in Baden-Württemberg. Jetzt soll sie größer und moderner werden - denn die Einsätze nehmen zu.
Wegen einer zunehmenden Zahl an Einsätzen und damit steigenden Anforderungen will die Bergwacht Schwarzwald ihre Rettungswache am Feldberg sanieren und erweitern. An das bestehende Gebäude sollen ein Funktionsgebäude, ein Sanitätsraum, eine Einsatzzentrale sowie Lager- und Trocknungsräume angebaut werden. Darüber hinaus werden die Sanitäranlagen und Umkleideräume im alten Gebäude erneuert. Diese Pläne hat die Bergwacht am Dienstag vorgestellt.
Die Gesamtkosten werden auf fast zwei Millionen Euro geschätzt. Das Land fördert den Um- und Neubau mit rund 1,3 Millionen Euro. Auch die Bergwacht beteiligt sich mit 430.000 Euro an den Kosten. Im Herbst 2024 soll alles fertig sein. Von 2020 bis 2022 bekamen Organisationen für die Bergrettung zusammen rund sechs Millionen Euro vom Land.
Wie Innenminister Thomas Strobl (CDU) in Stuttgart erklärte, kommt die Wache allen verunglückten Menschen in der Gegend zugute. "Wir freuen uns über zunehmend mehr Menschen im Schwarzwald - winters wie sommers. Freilich verursachen mehr Bergfreunde auch mehr Einsätze", so Strobl.
Insgesamt 1.500 Einsätze im vergangenen Jahr
Die Rettungswache am Feldberg ist nach Angaben der Bergwacht die wichtigste Bergrettungseinrichtung im Land. Etwa 500 Einsätze werden jährlich gezählt, Tendenz steigend. Zum einen gebe es immer mehr Einsätze in den Sommermonaten, weil Sportarten in der Natur beliebter geworden seien. Zum anderen hätten auch sogenannte häusliche Notfälle zugenommen. Die Retter leisten in diesen Fällen eine Erstversorgung. Allein im vergangenen Jahr habe es mit 1.500 insgesamt die meisten Einsätze bisher gegeben.
Heimische Hölzer und Schindelfassade
Im Winter ist die Wache durchgängig, im Sommer an den meisten Wochenenden besetzt. Die Bergretter fordern schon lange, dass die Wache erneuert und vergrößert wird, damit sie den heutigen Anforderungen an einen professionellen ehrenamtlichen Rettungsdienst gerecht werden kann.
Neubau und Sanierung werden nun nach den Plänen von Architekten aus der Region durchgeführt. Als Besonderheit des Entwurfs gilt für die Bergwacht Schwarzwald: Der Bau besteht aus einer Konstruktion aus vorwiegend heimischen Hölzern. Außerdem soll es eine Schindelfassade und ein begrüntes Dach geben, das den Dachüberstand alter Schwarzwaldhäuser zeitgenössisch umsetzt.