Straßenlaternen aus, Musik an: Mit dem Morgenstreich um vier Uhr in der Früh hat am Montag die Basler Fasnacht begonnen. Allein 11.000 aktive Fasnächtler sind mit dabei.
Schlag vier Uhr ist in der Basler Altstadt traditionell das Licht aus und die Fasnacht losgegangen. Mit dem Befehl "Morgestreich, vorwärts marsch!" marschierten die Fasnachtscliquen los. Die maskierten Musikerinnen und Musiker trommelten und pfiffen, der helle Klang der Piccoloflöten schrillte durch alle Gassen. Für Basler Fasnächtlerinnen und Fasnächtler ist der Morgenstreich mit seinem immer gleichen Ritual und dem Marsch, der nur ein Mal im Jahr gespielt wird, ein Muss und ein "Gänsehaut-Moment".
Basler Morgenstreich als "Gänsehaut-Moment"
Dafür sorgen auch die kunstvoll gestalteten Laternen mit comicartigen Illustrationen zum Stadtgeschehen. Diese Laternenwagen ziehen die rund 11.000 Fasnächtler am Morgenstreich hinter sich her und stellen sie während der Fasnachtstage auf dem Basler Münsterplatz aus. Die Fasnacht in Basel ist UNESCO-Weltkulturerbe und die wohl kürzeste Fasnacht, die es gibt. Denn sie dauert genau 72 Stunden.
2002 ging die Fasnacht versehentlich eine Minute länger
Im Jahr 2002 war die Fasnacht in Basel allerdings eine Minute länger als sonst. Denn der Mitarbeiter der Stadtwerke, der "Industriellen Werke Basel", der für das Ausschalten des Lichts beim Morgenstreich zuständig gewesen ist, war eine Minute zu früh dran.
Mit einem Handgriff geht das Licht in Basel aus
Seit 1986 gibt es einen zentralen Schalter, mit dem die öffentliche Beleuchtung für den Basler Morgenstreich überall abgeschaltet werden kann. Dafür ist Ramón Tato bei den "Industriellen Werken Basel" verantwortlich, schon mehrfach hat er den Schalter persönlich gedrückt: "Es freut uns, wenn wir die Fasnacht in Basel-Stadt starten können." Davor sei er zwar ein bisschen angespannt, weil alles gut ablaufen soll, aber es mache ihn stolz.
"Morgenstreich"-Schaltraum ist geheim
Wo sich der Schaltraum mit dem "Morgenstreich"-Schalter befindet, wird geheim gehalten, um Sabotage zu verhindern. Für das Ausschalten der privaten Beleuchtungen, etwa in den Schaufenstern von Geschäften, sind die Inhaberinnen und Inhaber während des Morgenstreichs selbst verantwortlich. Bleibt das Licht entgegen der Tradition in einem Schaufenster trotzdem an, macht sich der Ladeninhaber in Basel unbeliebt.
Längst ist der Morgenstreich wie auch die ganze Basler Fasnacht ein Touristenmagnet. Die meisten Besucherinnen und Besucher kommen aus der Dreiländerregion, aber auch Menschen aus dem Elsass und aus Südbaden brechen nach Basel auf, um sich den Morgenstreich anzusehen.
Manche Südbadener machen bis zum Morgenstreich durch
Fasnächtlerinnen und Fasnächtler aus Weil am Rhein oder Lörrach mit guter Kondition feiern mitunter die Nacht durch - und wechseln mehr oder weniger nahtlos von der südbadischen "Bauernfasnacht" hinüber zum Basler Morgenstreich.
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