Lkw-Fahrer müssen im Elsass künftig so wie in Deutschland Maut bezahlen. Die Zahl der Lastwagen soll so reduziert werden. Viele nutzen das Elsass als Ausweichstrecke.
Die Maut im Elsass soll auf einer Länge von 200 Kilometern eingeführt werden. Und zwar auf der Autobahn 35, die fast parallel zur Autobahn 5 zwischen Karlsruhe und Basel verläuft, und auf drei Landstraßen. So hat es die Europäische Gebietskörperschaft Elsass am Montag bei einer Sitzung in Colmar beschlossen.
Elsass leidet unter immer mehr Lastwagen
Das Elsass will so die Zahl der Lkw reduzieren. Das Elsass werde durch den zunehmenden Lastwagenverkehr verstopft, hieß es in Colmar. Die Verkehrs- und Umweltbelastung durch die Lastwagen sei enorm. Seit die deutsche Autobahnmaut Ende des vergangenen Jahres erhöht wurde, sei die Zahl der Lkw noch einmal angestiegen.
Viele Fahrer nutzen vor allem die A35 als Ausweichstrecke. Sie führt von Lauterburg bei Karlsruhe vorbei an Straßburg über Colmar und Mulhouse bis nach Basel. Auf der parallel verlaufenden A5 in Deutschland muss Maut bezahlt werden, im Elsass bisher nicht. Der Grund: Die A35 wird im Gegensatz zu großen Teilen des französischen Autobahn-Netzes nicht von einer der Autobahngesellschaften betrieben.
Lkw-Maut soll im Elsass ab Ende 2026 eingeführt werden
Auch zwei Landstraßen sollen für Lkw künftig gebührenpflichtig sein. Sie verlaufen nördlich von Straßburg und verbinden die beiden Autobahnen bei Achern und Baden-Baden. Und zusätzlich noch ein Abschnitt zwischen dem Autobahndreieck Neuenburg und Mulhouse. Die Lkw-Maut im Elsass soll ab Ende 2026 eingeführt werden. Sie wird vermutlich günstiger als die in Deutschland. Die Rede ist von 15 Cent pro Kilometer.
Unternehmen und Landwirte protestieren gegen die Maut
Während der Sitzung der Gebietskörperschaft in Colmar protestierten das Transportgewerbe, Unternehmen aus dem Elsass sowie Landwirte gegen die Einführung einer Maut. Sie befürchten, dass es sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit elsässischer Unternehmen auswirken könnte, wenn für viele Transporte künftig Mautgebühren anfallen. Weiter argumentieren sie, dass dies sich auch negativ auf die Kaufkraft der Menschen in der Region auswirke.