2003 gab es den ersten "Hitzesommer": Trockenheit, Dürre, tausende Hitzetote in ganz Europa. 20 Jahre später ist das keine Besonderheit mehr. Aber was hat man inzwischen gelernt?
Dieses Wochenende könnte Europa laut der europäische Raumfahrtbehörde ESA das heißeste Wochenende aller Zeiten bevorstehen. Und auch in Baden-Württemberg ist es heiß: 36 Grad und mehr zeigen die Thermometer am Samstag in der Region an. Wirklich besonders ist das nicht mehr: 2003 gab es den ersten "Hitzesommer" mit ausgetrockneten Bächen und Flussläufen, sterbenden Bäumen und tausenden Hitzetoten in ganz Europa. 20 Jahre später reiht sich ein heißer Sommer an den nächsten. Aber was hat man in Europa inzwischen daraus gelernt?
Bessere Wasserversorgung auf Baustellen in Luzern
Die Arbeit auf Baustellen ist eine der heißesten und gefährlichsten Tätigkeiten in diesen Tagen. In Luzern hat sich allerdings seit dem "Hitzesommer" 2003 auf den Baustellen einiges geändert. Zum Beispiel die Wasserversorgung: Arbeitgeber sind verpflichtet, ihren Mitarbeitenden Wasser zur Verfügung zu stellen, dazu auch entsprechende Schutzausrüstung, wie Sonnenbrille, Nackenschutz , Sonnencreme, und anderes. Bei Hitze startet die Arbeit zudem früher und mitunter auch mit Baustellendusche.
Bepflanzung von urbanen Plätzen in Bern
In Bern ist die Wankdorfcity bereits weitgehend fertiggebaut. Der Rosalie Wenger Platz in der Stadtmitte zeigt exemplarisch die Hitze Probleme vergangener Städteplanung. Heute muss korrigiert werden, weil Klimaschutz damals noch wenig Priorität hatte. Daher wurde ein Teil des Platzes wieder aufgerissen und mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Ziel ist, möglichst viel Wasser und Pflanzen in den urbanen Raum zu bringen.
Schattiges Grün statt heißer Asphalt
Mehr geht allerdings immer: Genau wie in Freiburg, wo der Platz der Alten Synagoge ähnliche Probleme aufweist und die Hitze sich auf dem Asphalt förmlich staut. Daran können auch die Wasserspiele auf dem Platz nicht wirklich etwas ändern.
Auch die Gewässer müssen umgebaut werden
Der Umbau der Gewässer ist auch ein wichtiges Handlungsfeld: In den Flüssen braucht es mehr Kaltwasserzonen für das Überleben von Fischen. Auch die Beschattung der Ufer wird immer wichtiger, um die Wassertemperatur zu senken. Gleichzeitig entstehen mit dem naturnahen Umbau von Gewässern neue Überflutungsräume. Solche Umbauten sind wichtig, denn Extremwetterereignisse und "Hitzesommer" dürften künftig eher die Regel als die Ausnahme sein.