Zwei Holzklöppelchen zwischen die Finger geklemmt: So bringt man das simple Musikinstrument des "Kläpperle" im richtigen Rhythmus zum Klingen.
An Fasnacht sind ja die skurrilsten Instrumente am Start. Das "Kläpperle" zum Beispiel: das sind zwei kleine Holzklöppel, die man sich zwischen die Finger klemmt. Aber wie man dieses eigentlich simple Musikinstrument dann mit einer Hand im richtigen Rhythmus zum Klingen bringt, das ist schon eine Kunst für sich. Kann man lernen, zum Beispiel in Waldkirch im Kreis Emmendingen. Da gehört Kläppern einfach zum Leben dazu und idealerweise mit Kläpperle, die man sich selbst baut beim Kläpperle-Workshop.
Der Kläpperle-General von Waldkirch ist im Anmarsch. Über der Schulter trägt er ein überdimensionales Kläpperlezepter, mit der rechten Hand wirbelt er mit den Kläpperle locker den typischen Waldkircher Takt. Oliver Schrank ist auf dem Weg ins Elztalmuseum. In der Werkstatt drängen sich 150 Kinder und Erwachsene, die genau das lernen wollen.
Bevor es aber ans Kläppern geht, werden erstmal die Rohlinge verteilt. Die Kläpperle sind aus Buchenholz, elf bis 15 Zentimeter lang, vier Zentimeter breit und einen Zentimeter dick. Im oberen Drittel ist eine Kerbe für die Finger. Noch sind die Kanten aber zu scharf. Ein Stück Schleifpapier - und los geht’s. Die Holzklöppel müssen ganz geschmeidig zwischen den Fingern liegen, sonst tut's weh. In der Werkstatt staubt es ordentlich, Kinder und Erwachsene schleifen und probieren immer wieder aus. Fabian ist mit seiner ganzen Familie hier und seiner Mutter schon ein paar Töne voraus.
Es braucht ein wenig Rhythmusgefühl und dann ist es wichtig schön locker zu bleiben. Das haben die Kleinen schneller raus, als die Großen.
Üben, Üben, Üben. Für eine Karriere bei der Waldkircher Kläpperle-Garde reicht ein einziger Workshop noch nicht ganz aus. Es ist nämlich doch schwieriger als es aussieht. "Den Einzelschlag kriegen viele hin, aber den Triller kriegt man erst hin, wenn man eigentlich schon aufgegeben hat", sagt Kläpperle-General Oliver Schrank aus eigener Erfahrung und ist glücklich, wenn er mit einem Workshop wieder viele Waldkircherinnen und Waldkircher für die Kläpperle-Tradition begeistern kann. Na dann: Narri Narro!