Weihnachtsdeko für Liebhaber: Jedes Jahr kreiert die Glasmanufaktur Meisenthal in den Vogesen eine neue Christbaumkugel. Dieses Jahr ist die Glaskugel ein Zeugnis unserer Zeit: Eine Kaktusfeige.
Für diese Weihnachten hat sich die berühmte Glasmanufaktur Meisenthal in den Nordvogesen etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Eine Weihnachtsbaumkugel in Form einer Kaktusfeige. Das Design kommt von Mark Braun aus Berlin.
Weihnachtsbaumkugel als Zeugnis unserer Zeit
In der Vergangenheit hingen sich die Menschen Äpfel und andere Früchte an den Weihnachtsbaum. In einem Dürrejahr im 19. Jahrhundert, in dem es nur wenige Äpfel gab, drängten die Menschen Glasmacher dazu, einen Apfel aus Glas zu kreieren, der dann den Weihnachtsbaum schmücken sollte - soweit die Legende. Für Designer Mark Braun eine Inspiration für seine Weihnachtsbaumkugel. Er stellte sich die Frage: "Was könnte die Frucht der Zukunft sein?" Seine Antwort: "Eine Kaktusfeige". Denn in Zukunft werde es immer wärmer, so der Designer. Der Kaktus sei also vielleicht genau die richtige Pflanze für ein Weihnachten der Zukunft.
Nachfrage nach Glas-Kaktusfeigen groß
45.000 Exemplare der Kaktus-Weihnachtskugel stellt das Zentrum für Internationale Glaskunst in Meisenthal in seiner Werkstatt her. Das Zentrum ist bekannt für seine aus Glas geblasenen Weihnachtsbaumkugeln. Neben den traditionellen Modellen kommen Jahr für Jahr neue, zeitgenössische Kugeln dazu, die von Designern entworfen werden, heißt es auf der Website des Zentrums. Ziel sei es, die Tradition der Glaskunst zu erhalten und neu zu beleben. Weihnachtsdeko-Liebhaber erwarten die neuen Weihnachtskugel-Kreationen der Glasmanufaktur Meisenthal jedes Jahr sehnlichst.
An der Kreation für dieses Weihnachten arbeitet das Team der Glasmanufaktur Meisenthal seit August. Die Nachfrage sei groß, in der Werkstatt in den Vogesen herrscht deshalb jetzt Hochbetrieb. Die Glasbläserinnen und Glasbläser stehen unter hohem Zeitdruck, nicht nur weil bald Weihnachten ist. Denn für die Formung des Glases bleibe nicht viel Zeit, erklärt Glasbläserin Emmylou Villaume, während sie das heiße Glas formt. "Die Arbeit ist sehr heikel. Ich habe vielleicht 30 Sekunden, dann erkaltet das Glas schon." Pro Tag schaffen Villaume und ihre Kolleginnen und Kollegen in Schichtarbeit 650 bis 700 Kaktus-Glaskugeln.
Christbaumkugeln als Familienerbstück
Eine Kaktusfeigen-Kugel kostet 26 Euro. Nicht gerade wenig, dafür sei es aber auch etwas ganz Besonderes, was da am Weihnachtsbaum hängt - ein echtes Familienerbstück, meint Yann Grienenberger, Direktor des Zentrums für Internationale Glaskunst Meisenthal. Denn eine Weihnachtskugel werde von Generation zu Generation weitergegeben und so auch die Botschaften, sagt Grienenberger. In 100 oder 200 Jahren werde die Kaktuskugel ihre Besitzer an die Herausforderungen unserer Zeit erinnern und an die Fragen, die wir uns derzeit über die globale Erwärmung stellen, so der Zentrumsdirektor.
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