Auf der Grundlage alter Pläne entstehen in Hochmössingen im Schwarzwald moderne Leichtflugzeuge mit nostalgischem Charme.
Im Hangar in Hochmössingen, einem Ortsteil der Neckarstadt Oberndorf, arbeitet Anton Stanzl, Fluggerätmechaniker bei der Firma Junkers, am Rumpf einer A50. Mit einem Gesamtgewicht von knapp unter 650 Kilogramm gehört die A50 noch zur Klasse der Ultraleichtflugzeuge. "Für die Größe dieser Maschine ist das schon etwas Besonderes", sagt Stanzl und passt ein weiteres Stück Wellblech aus Aluminium an den Rumpf der Maschine an. Das Wellblech in seiner speziellen Form und Prägung macht es erst möglich, Flugzeuge in dieser Größe und Stabilität überhaupt so leichtgewichtig zu bauen. Zusammengehalten werden sie von über 30.000 Nieten.
SWR-Reporter Hardy Faißt hat den Flugzeugbauer besucht - der Film aus der Landesschau:
Junkers: Flugzeugbauer mit Tradition
Die Geschichte des Unternehmens geht weit zurück ins frühe 20. Jahrhundert. 1915 fing der Ingenieur und Unternehmer Hugo Junkers - eigentlich Heinrich Hugo Junkers - an, Flugzeuge ganz aus Metall zu bauen. Legendär ist das Modell JU 52, im Volksmund liebevoll die "Tante JU" genannt. Die wird schon lange nicht mehr gebaut.
Der aus der Schweiz stammende Geschäftsführer Dominik Kälin hat diese Art des Flugzeugbaus vor einigen Jahren wieder aufgenommen. Die Alu-Bauweise ist ihm sehr vertraut: Als gelernter Flugzeugbauer hat er in seiner Heimat viel an historischen Fluggeräten der Marke Junkers gearbeitet. Er packt viel lieber in der Fertigung mit an, als am Schreibtisch zu arbeiten: "Flugzeuge sind einfach meine Passion", sagt er. Das habe schon in der frühen Kindheit angefangen.
Modernes Fluggerät nach altem Vorbild
Die heutigen Modelle werden nach Originalplänen von vor gut einhundert Jahren gebaut. Freilich angepasst an moderne Standards und den neuesten Stand der Technik. Vor allem Freizeitpiloten fliegen die nostalgischen Flugzeuge aus dem Schwarzwald.