Ob auf der Suche nach Arbeit oder nach Mitarbeitenden, durch Sport sollen sie zueinander finden. So funktioniert das erste Job-Speed-Dating an der deutsch-französischen Grenze.
Erst zum Sport, dann zurück in den Job, so zumindest die Idee hinter "Allez-hop zum Job". Rund 150 Menschen haben am Freitagmorgen bei der ersten deutsch-französischen Rekrutierungsveranstaltung im Stade de l'Europe in Colmar (Département Haut-Rhin) mitgemacht.
Die Idee hinter der Veranstaltung: Arbeitgebende und Arbeitnehmende lernen sich völlig ungezwungen beim gemeinsamen Sport kennen, ohne zu wissen, wer von ihnen auf Arbeits- oder Mitarbeitendensuche ist. Erst bei einem gemeinsamen Mittagessen nach dem Sport wird aufgelöst, wer aus der Gruppe auf der Suche nach Arbeit ist oder aber eine Stelle anzubieten hat. Ein Konzept, das in Frankreich schon häufiger erfolgreich angewendet wurde. Zum ersten Mal haben nun auch deutsche Unternehmen und Arbeitssuchende teilgenommen.
Andere Form der Bewerbung
Statt auf dem klassischen Weg mit Bewerbungsschreiben und Lebenslauf können Arbeitssuchende und Recruiterinnen und Recruiter von Unternehmen sich auf andere Art und Weise einen Eindruck von persönlichen Fähigkeiten und Kompetenzen machen. Ein gutes Angebot auch für Langzeitarbeitslose, "die vielleicht gar nicht so richtig wissen, wie sie Bewerbungsunterlagen erstellen oder wie sie einen Lebenslauf machen", erklärt Marie Luise Leppla-Weber von der Agentur für Arbeit.
Hannah Esselborn nimmt als Arbeitssuchende an dem Event teil. Das ungezwungene Kennenlernen beim Sport gefällt ihr gut. "Es ist einfach auch sehr nah, näher als man sonst im Arbeitsalltag überhaupt ist, selbst wenn man sich irgendwann kennt."
Job-Speed-Dating nach dem Sport
Wer sich beim Sport sympathisch war, kann sich beim Job-Speed-Dating nach dem gemeinsamen Mittagessen näher kennenlernen. An der ersten deutsch-französischen Veranstaltung hat unter anderem eine Recruiterin für den Europa-Park teilgenommen. Auch die Deutsche Bahn und kleinere Unternehmen haben auf deutscher Seite die Chance genutzt, um beispielsweise nach Servicetechnikern oder Mitarbeitenden für den grenzüberschreitenden Kundenservice zu suchen. Auf der anderen Seite des Rheins haben unter anderem die Gendarmerie und der Sportartikelhersteller Decathlon nach Mitarbeitenden gesucht.
Erfolgreiche Bilanz auf französischer Seite
Die Erfahrungen früherer Veranstaltungen auf französischer Seite zeigten, dass rund 60 Prozent der Arbeitssuchenden auf diesem Weg innerhalb eines halben Jahres nach der Veranstaltung eine neue Anstellung gefunden hätten.