Das Pflücken hat begonnen: Es gibt die ersten regionalen Erdbeeren zu kaufen. Viele kommen aus dem Markgräflerland oder vom Kaiserstuhl. Die Saison beginnt früher als sonst.
Es gibt wieder heimische Erdbeeren auf den Märkten in Südbaden - sogar früher als im vergangenen Jahr. Die Früchte sind reif und bereit zum Vernaschen - auch wenn die Temperaturen gerade im Keller sind.
Rote Tupfer aus Ihringen auf dem Freiburger Münstermarkt
Während um das Freiburger Münster ein eisiger Wind pfeift, hellen sich die Gesichter der Marktbesucher auf, wenn ihr Blick auf die Marktstände fällt: Die Erdbeeren sind da! An einzelnen Ständen gibt es die leuchtend roten Früchte schon seit ein paar Tage, doch jetzt startet die Erdbeersaison voll durch. David Sexauer aus Ihringen am Kaiserstuhl (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) beobachtet die Reaktionen seiner Kundschaft: "Die ersten Erdbeeren sind definitiv was Besonderes, da fiebern viele drauf hin. Das ist wie mit dem ersten Spargel. Das ist das erste Frische, was im Frühjahr kommt, und da freut man sich drauf."
Wegen der kalten Nächte müsse er die Pflanzen vorübergehend mit Vlies bedecken, um sie zu schützen. Keine besonders frühlingshaften Aussichten. Doch David Sexauer ist zuversichtlich, dass seine Erdbeeren durchkommen. "Das Wetter ist ein bisschen paradox, aber man freut sich jetzt, dass endlich das erste frische Obst da ist nach diesen vielen Äpfeln und Birnen im Winter", so der Obstbauer. Die ersten Erdbeeren kosten auf dem Markt in Freiburg um die sechs Euro das Pfund.
Start der Erdbeersaison im Markgräflerland
Auch in Hartheim im Markgräflerland sind trotz kühler Temperaturen die ersten Erdbeeren reif. Die frühe Sorte namens "Clery" wächst in Folientunneln heran. Dort sind die Früchte vor Dauerregen geschützt und die höheren Temperaturen im Tunnel fördern das Wachstum. Die Landwirte sehen der Ernte positiv entgegen. Die Qualität und auch die Menge seien gut und bis jetzt habe es keine Schäden durch Frost gegeben, sagt Erdbeerbauer Stefan Dietsche aus Hartheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald).
Südbaden startet als Erstes in die Erdbeersaison
Die Sonnenstunden seien für die Entwicklung der Pflanzen unter den Folien besonders wichtig, sagt Stefan Dietsche, Erdbeerbauer aus Hartheim. Auch wenn etwas Sonne gefehlt hätte, für die Erdbeere war es trotzdem warm genug. Bisher habe sie sich schön entwickeln können, sagt Stefan Dietsche. Die Ernte in Süddeutschland beginnt im Vergleich zum Rest des Landes als erste.
Erdbeeren aus dem Tunnel
Dauerregen und feuchte Böden hätten den Erdbeerpflanzen nicht zugesetzt. Der Anbau unter Folien oder in sogenannten Tunneln schützt die Pflanzen vor den Einflüssen von Wind und Wetter. Laut dem Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE) in Bruchsal (Kreis Karlsruhe) breiten sich Pilze seltener aus, da die Früchte und Blätter weniger Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Darüber hinaus schützt der Anbau unter Folien die Pflanzen besser vor Schädlingen wie der später auftretenden Kirschessigfliege. Die Erdbeerpflanzen werden gesünder sein und mehr Früchte liefern. So kann man die heimische Erdbeere meist von April bis Juli die gesamte Saison über verspeisen.
Gute Ernte erwartet
Erzeuger wie Erdbeerbauer Stefan Dietsche erwarten in diesem Jahr eine gute Qualität. Die Früchte könnten besonders groß, süß und saftig werden.
Milde Temperaturen Markgräflerland: Erdbeersaison startet in diesem Jahr früher
Rot, süß, saftig: Die diesjährige Erdbeerernte wird voraussichtlich früher als üblich beginnen und eine gute Ausbeute versprechen. Im Handel ist schon bald mit den Früchten zu rechnen.