Ein Heilmittel der Natur

Freiburger Forscherin: Wieso Kurkuma so gesund ist

Stand
Autor/in
Jasmin Bergmann

Kurkuma wird in der traditionellen Indischen Medizin seit Jahrhunderten als Heilmittel verwendet. Aber warum ist Kurkuma so gesund? Und wie sollte man das Gewürz einnehmen?

Die Gelbwurzel Kurkuma stammt aus der Familie der Ingwergewächse. Im Mitteltalter ist sie über die Seidenstraße nach Europa gelangt. Doch medizinisch genutzt wird sie in Europa erst seit Kurzem. Kurkuma ist in Gewürzmischungen enthalten, wie beispielsweise Curry, und sorgt dort für die gelbe Farbe. Aber auch in Lebensmitteln kann Kurkuma enthalten sein. In Butter wird sie zum Beispiel von manchen Marken als Farbstoff verwendet. Einige kennen Kurkuma vielleicht auch durch das Mode-Getränk "Goldene Milch".

Dabei kann die Gelbwurzel viel mehr als nur Farbe geben: Sie soll gegen viele Krankheiten helfen, wie Alzheimer, Schlaganfall, Verdauungsbeschwerden, Osteoporose, chronischen Krankheiten und Krebs. Dafür verantwortlich ist der Wirkstoff Curcumin.

Gut zu wissen: Kurkuma

Kurkuma-Wirkstoff Curcumin stimuliert Stoffwechsel

Curcumin ist ein Pflanzenfarbstoff und sorgt beim Kurkuma für die intensive orange-gelbe Farbe. Beim Menschen stimuliert der Wirkstoff den Stoffwechsel, schützt die Organe und macht dadurch Kurkuma so gesund. Gegen welche Krankheiten Kurkuma helfen kann und wo genau seine Wirkung eintritt, hängt davon ab, wie Kurkuma eingenommen wird.

Kurkuma wirkt am Besten als Wurzel oder Pulver

Als Wurzel oder gemahlen als Pulver verbleibt Kurkuma im Darm. Das liegt daran, dass Curcumin keine gute Bioverfügbarkeit hat - das heißt, vom Körper nicht sehr gut aufgenommen werden kann. Im Darm regt der Wirkstoff die Verdauungssäfte an und hilft bei Verdauungsbeschwerden und Reizdarm. Aber Achtung: Bei Gallensteinen und Durchfall sollte Kurkuma nicht eingenommen werden. Außerdem können sich durch die Einnahme die Zähne gelb verfärben.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden drei Gramm Pulver pro Tag. Die Bioverfügbarkeit erhöht sich, wenn Kurkuma zusammen mit Öl und dem Inhaltsstoff Piperin eingenommen wird. Piperin ist in schwarzem Pfeffer enthalten.

Die Gelbwurzel Kurkuma wird schon seit Jahrhunderten in der Indischen Medizin als Heilmittel verwendet.
Kurkuma gibt es als Wurzel, Pulver und aber auch als Präparat, wie Kapseln oder als Sirup.

Empfehlung: Kurkuma als Präparat einnehmen

"Wenn der Körper davon profitieren soll, muss man möglichst viel Curcumin in den Körper hineinbringen. Und dazu brauchen wir eine neue Technologie", sagt Sigrun Chrubasik-Hausmann, Professorin am Institut für Rechtsmedizin an der Universität in Freiburg. In einigen Präparaten ist Curcumin deshalb in einen Zuckerring eingeschlossen. Dadurch erhöht sich die Bioverfügbarkeit - der Körper kann den Wirkstoff also besser aufnehmen.

"Curcumin ist ein ergänzendes und begleitendes Heilmittel mit vielen Wirkungen."

Sigrun Chrubasik-Hausmann von Uni in Freiburg forscht seit rund sieben Jahren an Kurkuma.
Sigrun Chrubasik-Hausmann von der Universität in Freiburg erforscht Kurkuma seit rund sieben Jahren.

Gelangt Curcumin in den Körper, kann er seine anderen Wirkungen entfalten. Es wirkt dann beispielsweise antientzündlich, organschützend, antidepressiv, kann die Hirnleistung steigern und gegen Krebs helfen. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei maximal zwei Milligramm Curcumin pro Kilogramm Körpergewicht.

Die Freiburger Forscherin Chrubasik-Hausmann betont aber, dass Curcumin bei Krankheiten herkömmliche Medikamente nicht komplett ersetzen könne und daher begleitend eingenommen werden sollte. Außerdem sollte das Präparat hochwertig sein und kein billiges aus dem Internet.

Neueste Erkenntnisse: Curcumin hilft gegen Corona

Seit rund sieben Jahren erforscht Sigrun Chrubasik-Hausmann nun schon Kurkuma. Eine der neusten Erkenntnisse: Curcumin soll auch gegen Corona helfen. "Das ist gut untersucht", sagt die Professorin. Das Coronavirus könne dadurch nicht andocken. Denn Curcumin soll die Protein-Phase hemmen, die das Eindringen in die Lungenzellen ermöglicht. "Und sollte (das Virus) doch hineingelangen, kann es sich nicht vermehren", sagt Chrubasik-Hausmann.

Freiburger Forscherin verwendet Kurkuma beim Kochen

Curcumin hat also viele Wirkungen und die Forschung ist noch lange nicht am Ende. Auch Sigrun Chrubasik-Hausmann forscht weiter. Sie selbst verwendet übrigens auch täglich Kurkuma: Nimmt ein Präparat und kocht viel mit der Gelbwurzel. Das Pulver verarbeitet sie beispielsweise in Frikadellen. Die Wurzel vermengt sie kleingeschnitten mit anderem Gemüse und brät alles zusammen an.

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