CO2 ist schon schlecht fürs Klima, aber Methan noch 25-mal schädlicher. Hilfe bietet der Wald, wo Bakterien Methan wegfressen. Ein Freiburger Forschungsprojekt dazu macht Hoffnung.
Der Waldboden ist ein unterschätzter Klimaretter. Denn dort bauen Bakterien das besonders klimaschädliche Methan ab. Doch leiden die methanfressenden Bakterien selbst unter dem Klimawandel? Wie gut können sie ihm trotzen? Das untersucht ein Projekt der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg.
Die Forscherinnen und Forscher der FVA wollen wissen, wie der Klimawandel die Böden der Wälder verändert. Denn nicht nur die Bakterien dort können etwas fürs Klima tun, auch umgekehrt könnte der Klimawandel die Bakterien beeinflussen. An der Forstlichen Versuchsanstalt in Freiburg messen sie seit fast 30 Jahren den Methanabbau in Waldböden. Die Forscher und Forscherinnen wollen herausfinden, wie der Zustand des Waldbodens die methanfressenden Bakterien beeinflusst.
SWR-Reporterin Nadine Zeller begleitet eine Forscherin bei ihrer Analyse:
Schwarzwaldluft einfangen und analysieren
Die Forscherinnen und Forscher der FVA in Freiburg sammeln fleißig Proben von der Waldluft. Sie entnehmen diese mit Hilfe von Glasfläschen, die sie in den Boden des Schwarzwaldes stecken.
Die Luft wandert dann aus dem Waldboden durch ein Röhrchen in ein Fläschchen und dann ins Labor. Anschließend analysieren die Forscher die Gase, die in den Proben enthalten sind.
Alle vier Wochen analysieren die Forschenden eine neue Probe. Verena Lang möchte herausfinden: "Wie viel CO2 ist da drinnen und vor allem auch wie viel Methan?" Die Ergebnisse vergleicht sie dann mit Daten von vor 30 Jahren. Ihr Helfer: ein Gerät namens Gaschromatograph.
Kann der Wald aufatmen?
Verena Lang erzählt von einer Studie aus den USA, in der vermutet wurde, dass stärkere Niederschläge die Bakterien negativ beeinflussen könnten. Die bisherigen Freiburger Ergebnisse würden diesen Ansatz jedoch nicht bestätigen.
Ihren Proben zufolge wird das Methan weiterhin noch abgebaut - eine positive Botschaft. Lang betont aber, dass sie für aussagekräftigere Ergebnisse noch bis zum März warten müsse.