Im Ortenaukreis sind erstmals Bezahlkarten statt Bargeld an Geflüchtete verteilt worden. Die sogenannten SocialCards sind in Baden-Württemberg eine Premiere.
An Geflüchtete, die noch kein Bankkonto haben, werden im Ortenaukreis "SocialCards" verteilt. Sie funktionieren wie Debit-Karten. Das heißt mit ihnen können Geflüchtete Kleidung oder Lebensmittel einkaufen, aber auch Bargeld abheben. Nur Überweisungen funktionieren damit nicht.
Christine Veenstra war beim Austeilen der SocialsCards mit der Kamera dabei:
Hintergrund ist, dass das Migrationsamt entlastet werden soll. Die Auszahlung von Bargeld hatte laut Landratsamt viel Arbeit gemacht. Außerdem musste die Ausgabe jeweils durch Sicherheitsdienste begleitet werden. Das fällt mit den Bezahlkarten weg. Künftig wird das Geld per Knopfdruck verteilt.
Bund- und Länder wollen noch beraten
Auch auf Landes- und Bundesebene sind solche Bezahlkarten ein Thema, und das ist oft verknüpft mit der Debatte, ob man Geflüchteten besser Sachleistungen als Bargeld geben sollte. Auf SWR-Anfrage sagten andere Landkreise in Südbaden, dass sie vor einer möglichen Einführung einer solchen Karte erst noch bundeseinheitliche Mindeststandards abwarten wollen. Am 31. Januar könnten Bund und Länder hierzu weitere Absprachen treffen.
Erster Landkreis in Baden-Württemberg Bezahlkarte statt Bargeld: Ortenaukreis führt "SocialCard" für Asylleistungen ein
Geflüchtete im Ortenaukreis bekommen statt Bargeld jetzt eine Karte für Asylleistungen. Der Ortenaukreis ist damit in Baden-Württemberg Vorreiter. Flüchtlingshelfer sind skeptisch.