Cannabis-Anbauvereine müssen Suchthelferinnen und -helfer benennen, die Mitgliedern Hilfe vermitteln. So ist es Vorschrift. In Renchen gab es am Wochenende einen ersten Schulungskurs.
Das Sozialministerium hatte für die Fortbildung grünes Licht gegeben. 18 Interessierte ließen sich in der Reha-Fachklinik Haus Renchtal in Renchen (Ortenaukreis) in einem Seminar zwei Tage lang zum Suchthelfer bzw. zur Suchthelferin ausbilden. Als Suchthelfende können sie künftig in einem Cannabis-Anbauverein tätig sein. Bevor die Cannabis-Vereine Hanf anpflanzen dürfen, müssen sie Suchthelfer bennnen, so die Vorschrift. Wenn sie keine Suchterhelfende benennen können, dürfen sie auch kein Cannabis anbauen.
Cannabis-Anbau-Vereine: Schulungskurs für Suchthelfer
Cannabis-Saminar: Gemeinsam entwickelt
Die Fachklinik Haus Renchtal ist eine Suchthilfe-Facheinrichtung, die sich unter anderem mit der Behandlung von Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit befasst. Gemeinsam mit einem Cannabis-Anbauverein aus Rastatt (Kreis Rastatt) hat die Einrichtung dieses Seminar entwickelt. Die Teilnehmenden des zweitägigen Seminars kamen aus ganz Baden-Württemberg. Sie haben für die Schulung 500 Euro bezahlt.
Ziel der Schulung: Hilfe für Cannabis-Süchtige
Die Teilnehmenden sollen nach dem Seminar die rechtlichen Rahmenbedingen der Suchtprävention für Anbauvereinigungen kennen, die Wirkung von Cannabis und auch wie sich Sucht entwickeln kann. Außerdem ist Vernetzung mit regionalen Ansprechpartnern aus der Suchthilfe wichtig. Mit ihnen sollen sie eng zusammenarbeiten, um zu erkennen, wann sie aktiv werden müssen.
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