Olivenbäume, Melonen und Lavendel-Stauden wachsen schon am Kaiserstuhl. Warum nicht auch Erdnüsse? Erste Anbau-Versuche laufen bereits. Für die Landwirte könnte die Hülsenfrucht interessant werden.
Eigentlich wachsen sie in China, Indien, Nigeria oder den USA. Aber auch hier bei uns in Baden-Württemberg gibt es inzwischen zumindest erste Versuche, Erdnüsse anzubauen. Auf einem kleinen Feld bei Forchheim am Kaiserstuhl (Landkreis Emmendingen) probiert das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg mit Sitz in Karlsruhe an den Erdnüssen herum. Und es wachsen tatsächlich welche. Ob das für Landwirte dauerhaft interessant ist, steht noch nicht fest. Es brauche die richtigen Sorten, heiße Sommer und gerade im Herbst dürfe es nicht zu nass sein, so die Tüftler. "Bis wir von Baden-Peanuts sprechen können, dauert es noch ein wenig", sagt Agrarwissenschaftler Andreas Butz.
Erste Erdnussernte in einigen Wochen
Es ist eine überschaubare Fläche, auf der die Erdnüsse angebaut werden. Gesät wurde im Juni, zu sehen sind jetzt kleine Pflanzen mit grünen Blättern. Wenn Andreas Butz und seine Kollegin Barbara Orth von der Emmendinger Außenstelle des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg ein bisschen buddeln, dann kommen die kleinen Schalen mit Erdnüssen drin ans Tageslicht. Sie hängen an weißen Stengeln, die in den Boden hineinwachsen. Essen kann man sie noch nicht. Geerntet werden sollen sie dann Ende Oktober, Anfang November.
Verschiedene Sorten im Test - Potential noch ungewiss
Erste Landwirte interessieren sich bereits für die Feldversuche mit den Erdnüssen. Die Agrarwissenschaftler aus Emmendingen freut das natürlich. Der Klimawandel stelle die Landwirtschaft schließlich vor neue Herausforderungen. Die Bauern müssten auf neue Fruchtfolgen schauen und darauf, wie sie sich neue Einkommensquellen erschließen können. Gleichzeitig dämpfen die Agrarwissenschaftler aber auch allzu große Hoffnungen. Sie betonen, dass noch verschiedene Sorten getestet werden müssen.