Nach den Starkregen zu Beginn der Woche wurde der Rhein wegen Hochwassers kurzzeitig für die Schifffahrt gesperrt. Mittlerweile ist der Abschnitt bei Basel wieder frei.
Seit Sonntag ist in Südbaden eine Menge Regen gefallen - mit Auswirkungen. Zunächst waren kleinere Flüsse und Bäche übergelaufen. Nun ist das Wasser im Rhein ankommen. Das betrifft das ganze Dreiländereck Schweiz, Deutschland und Frankreich.
Rheinschifffahrt bei Basel wurde kurzzeitig eingestellt
Laut des schweizerischen Bundesamts für Umwelt hatte das Rhein-Hochwasser bei Basel seinen Höchststand am Mittwochmittag erreicht und geht seither langsam zurück. Die Schifffahrt zwischen Rheinfelden und dem elsässischen Kembs wurde vorübergehend eingestellt. Doch mittlerweile ist dieser Flussabschnitt wieder für Schiffe und Kähne frei gegeben.
Manuela Nied, Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg, im SWR Radio:
Das Hochwasser geht laut Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg (HVZ) langsam zurück, insbesondere in den kleineren Gewässern.
Kritische Marke unterschritten Hochwasser: Rhein bei Karlsruhe für Schifffahrt wieder freigegeben
Der Rhein zwischen Iffezheim und Germersheim ist am Dienstagabend wieder für die Schifffahrt freigegeben worden. Der Abschnitt war fast eine Woche lang wegen Hochwassers gesperrt.
Hochwasser im Herbst eher ungewöhnlich
Am Mittwochnachmittag flossen bei Basel 2.900 Kubikmeter Wasser in der Sekunde den Rhein hinab – das sei keine außergewöhnliche Menge bei einem Hochwasser, so ein französischer Ranger. Was jedoch überrasche sei die Jahreszeit – denn normalerweise würden Hochwasser dann auftreten, wenn in den Alpen der Schnee schmilzt.
Am Dienstag waren schon kleinere Bäche und Flüsse übergelaufen
Am Dienstag trat der Zastlerbach in Kirchzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) über die Ufer. Die Ortsumfahrung musste an einer Unterführung gesperrt werden, weil das Wasser dort zwei Meter hoch stand. Eine Autofahrerin blieb mit ihrem Auto im Wasser stecken. Die Feuerwehr musste sie befreien.
Feuerwehr und Städte warnen: Von Flüssen fern halten
Auch die Dreisam in Freiburg und die Wiese in Lörrach führten am Dienstag Hochwasser, teilweise wurden angrenzende Wege unter Wasser gesetzt. Sowohl die Stadt Freiburg als auch die Stadt Lörrach haben daher zum Teil die Fuß- und Radwege entlang der beiden Flüsse gesperrt. Der Campingplatz in Mambach (Kreis Lörrach) liegt direkt an der Wiese, er stand ebenfalls nach dem langen Regen unter Wasser. Die Feuerwehr sowie die Städte warnen davor, zu nah ans Wasser zu gehen. Die Ufer könnten aufgeweicht sein und somit leicht abrutschen, warnt der Lörracher Kreisbrandmeister.
Die Flüsse im Schwarzwald-Baar-Kreis bei Wolterdingen (Stadtteil von Donaueschingen) und Hammereisenbach (Stadtteil von Vöhrenbach) haben den Meldestand erreicht. Laut der Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) bestehe hier aber nur eine "mäßige Gefahr".
Hochwasserrückhaltebecken in Wolterdingen wurde eingestaut
Trotzdem musste das Regierungspräsidium Freiburg am Dienstagmorgen das Hochwasserrückhaltebecken in Wolterdingen einstauen, weil der Fluss Breg zu viel Wasser führte. 75 Kubikmeter Abfluss pro Sekunde beträgt der Abfluss - das entspreche einem Hochwasser, das statistisch gesehen nur alle fünf Jahre einmal auftritt, so das Regierungspräsidium. Für Hochwasserrückhaltebecken sei das aber kein Problem. "Das kleine Hochwasser ist besser als jede Übung", sagte Stefan Müller, der zuständige Betriebsleiter.
Zahlreiche Einsätze aufgrund von Dauerregen
Die Rettungskräfte mussten bereits zahlreich wegen des Dauerregens ausrücken. Personen sollen bisher keine verletzt worden sein. In Todtnau und Zell im Wiesental (Kreis Lörrach) meldete die Polizei am Dienstagnachmittag umgestürzte Bäume auf der Fahrbahn. Bereits in der Nacht auf Dienstag gab es Einsätze. Bei Waldkirch (Kreis Emmendingen) hat es einen kleineren Erdrutsch gegeben. Zwischen Buchenbach und Sankt Märgen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) wurde eine Stromleitung beschädigt. Das hatte nach Informationen des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald zu einem Stromausfall in Wagensteig geführt. Auch die Mobilfunknetze fielen aus. Die Feuerwehr konnte die Sendestation mit Notstrom versorgen. Größere Schäden gab es in Lenzkirch. Hier wurde eine ganze Straße unterspült, die nun saniert werden muss.