Besuch aus Freiburgs Partnerstadt Lwiw: Der Erste Bürgermeister Andriy Moskalenko ist am Mittwoch auch beim Neujahrsempfang. Es geht den Partnerstädten um Hilfe und Zusammenhalt.
Hilfsgüter für Lwiw
Bei seinem Besuch in Freiburg wurde Andrij Moskalenko am Mittwochvormittag vom Landesbranddirektor Thomas Egelhaaf in der Branddirektion Freiburg empfangen. Von dort sollen Hilfsgüter mit einem Transporter nach Lwiw gebracht werden: 13 kompakte Notstromaggregate, Notstrom-Lampen und Power-Pack-Batterien. Andriy Moskalenko hob die Bedeutung der Hilfslieferungen hervor und dankte den großzügigen Spendern herzlich: "Ich kann nur sagen, dass wir der Stadt Freiburg für die große Unterstützung sehr dankbar sind. Die Hilfe kann Leben retten".
Nächste Station: Das Vaterhaus Projekt
Am Nachmittag besuchte Moskalenko zusammen mit Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn das Vaterhaus Projekt in Bad Krozingen. Dort sind 31 Kinder aus der Ukraine untergebracht. Zu Beginn des russischen Angriffskriegs waren 170 Kinder aus einem Kinderheim in der Nähe von Kiew mit ihren Erzieherinnen und Erziehern nach Freiburg geflohen.
Diese Kinder sind jetzt auf drei Standorte verteilt (Bad Krozingen, Emmendingen und Freiburg). Insgesamt befinden sich noch 87 Heimkinder in Freiburg und Umgebung. Am Abend nimmt Andriy Moskalenko am offiziellen Neujahrsempfang der Stadt Freiburg teil.
SWR-Reporter Sebastian Bargon berichtet über den Besuch aus Lwiw bei SWR4:
Hilfsgüter von über sieben Millionen Euro
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 hat sich die Städtepartnerschaft zwischen Freiburg und Lwiw intensiviert. Über Spenden, den städtischen Haushalt und Landesmittel wurden seitdem Hilfsgüter in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro finanziert. Derzeit leidet Freiburgs Partnerstadt zunehmend unter den Angriffen der russischen Armee auf die ukrainische Infrastruktur, insbesondere auf die Stromversorgung. In Lwiw leben laut Andriy Moskalenko im Moment etwa 150.000 Binnenflüchtlinge.
Moskalenko berichtet über Hilfsprojekt
"Unbroken" - so heißt das Hilfsprojekt, das derzeit in der Partnerstadt Freiburgs im Westen der Ukraine weiter vorangetrieben wird. Im Aufbau befindet sich seit April 2022 ein Klinikkomplex. Dort werden sowohl psychisch traumatisierte Menschen behandelt, als auch Kriegsverletzte versorgt. Derzeit befindet sich medizinisches Gerät im Wert von 100.000 Euro für "Unbroken" auf dem Transportweg nach Lwiw, das vom Land Baden-Württemberg finanziert wurde.
Hilfen von Stadt Freiburg und Bundesministerium
Die Stadt Freiburg hat zur weiteren Finanzierung des Projekts "Unbroken", aus Spendenmitteln rund 500.000 Euro nach Lwiw überwiesen. Außerdem gibt es eine Förderzusage vom Bundesministerium für Zusammenarbeit (BMZ) in Höhe von 12 Millionen Euro zur weiteren Finanzierung des Klinikkomplexes. Dort sollen Kriegsversehrte auch mit Prothesen versorgt werden, die man künftig selbst herstellen will.
Stadt Freiburg verdoppelt Spenden für Lwiw
Der Freiburger Gemeinderat hat beschlossen, dass jede eingehende Spende für seine Partnerstadt Lwiw von der Stadt Freiburg verdoppelt wird. Das Limit liegt bei einer Millionen Euro. Derzeit beträgt das Spendenaufkommen 300.000 Euro.