Es ist ein Jahrhundert-Projekt: der viergleisige Ausbau der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel. Derzeit wird der Abschnitt nördlich von Offenburg bis Kenzingen geplant.
Die Deutsche Bahn will in Südbaden schneller und pünktlicher werden und mehr Züge einsetzen. Deshalb soll es zwei weitere Gleise geben. Bis kurz vor Offenburg gibt es die schon. Anschließend unter Offenburg hindurch wird derzeit ein elf Kilometer langer Tunnel geplant. Die Kosten liegen bei 3,5 Milliarden Euro. Baubeginn soll 2025 sein. Der nächste Streckenabschnitt ist der südlich von Offenburg, also von Hohberg (Ortenaukreis) bis nach Kenzingen (Kreis Emmendingen). Und für diesen Abschnitt gab es jetzt Info-Veranstaltungen von der Deutschen Bahn in Kenzingen, Friesenheim und in Lahr-Sulz.
Meterhohe Lärmschutzwände geplant
Der Streckenabschnitt zwischen Hohberg und Kenzingen ist 30 Kilometer lang. Die zwei neuen Gleise werden hier neben der Autobahn gebaut, also parallel zur A5. Während die Züge im Offenburger Tunnel künftig nur 120 Stundenkilometer schnell fahren dürfen, sollen sie neben der Autobahn mit Tempo 250 unterwegs sein. Hier werden es vor allem Güterzüge sein. Um die Menschen entlang der Strecke vor Lärm zu schützen, sind bis zu 6,50 Meter hohe Schutzwände geplant. Baubeginn für die Strecke Hohberg-Kenzingen soll 2029 sein. Die Deutsche Bahn rechnet derzeit damit, 2035 fertig zu sein.
Strecke Hohberg-Kenzingen voraussichtlich sechs Jahre gesperrt
Von 2035 an sollen die bestehenden Gleise der Rheintalbahn für den Personen- und den Nahverkehr ausgebaut werden. Auch hier sollen Fernzüge dann mit 250 Stundenkilometer fahren können. Die Strecke zwischen Hohberg und Kenzingen wird dann wohl sechs Jahre lang gesperrt sein - bis zum Jahr 2041. Unter anderem werden die Bahnhöfe in Friesenheim, Lahr, Orschweier, Ringsheim/Europapark, Herbolzheim und Kenzingen umgebaut. Der Nahverkehr soll in dieser Zeit ausschließlich durch Busse bedient werden, der Fernverkehr muss auf die dann fertige "Autobahnparallele" ausweichen. Eine Sanierung der alten Strecken im laufenden Betrieb würde vier Jahre länger dauern und wäre deutlich teurer, sagt die Bahn.
Mehr als vier Milliarden Euro Baukosten
Die Gesamtkosten auf dem Abschnitt Hohberg-Kenzingen für die zwei neuen Gleise neben der Autobahn und den Ausbau der alten Strecke liegen bei über vier Milliarden Euro. Unter anderem müssen entlang der beiden alten und der neuen Gleise 80 neue Brücken gebaut werden.
SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt neu: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen abonnieren!
Noch vor dem Frühstück wissen, worüber Baden-Württemberg spricht. Was darüber hinaus wichtig war und wichtig wird - jetzt "SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg" abonnieren.