Es war eine Zitterpartie - doch jetzt trifft sich im Schwarzwald die Weltelite der Skispringerinnen. Endlich soll es wieder gute Nachrichten von der Adlerschanze geben.
Schnee zusammenschieben, Kommentatoren-Kabinen aufbauen und die Schanze testen: In Hinterzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) ist diese Woche viel geschafft worden, die letzten Vorbereitungen für den Damenweltcup im Skispringen an diesem Wochenende. Wegen der Wetterbedingungen hatte die Veranstaltung tagelang auf der Kippe gestanden. Erst am vergangenen Sonntagabend gab der Internationale Skiverband FIS grünes Licht. Und nun arbeiten die Verantwortlichen daran, dass alles glatt geht.
SWR-Reporterin Marion Eiche war bei den Vorbereitungen dabei und berichtet in SWR4 Baden-Württemberg über ihren Besuch.
Anlage mit Maschinenschnee präpariert
Die umgebaute Adlerschanze - auch K 100 genannt - ist fertig präpariert. Tagelang hätten die Helfer rund um die Uhr im Schichtbetrieb gearbeitet, um mit Maschinen genug Schnee für den Wettbewerb zu produzieren, erklärte Schanzen-Koordinator Michael Lais am Mittwoch. Das Wasser für den Schnee stammt aus dem Adlerweiher - und weil der Moorwasser hat, ist der Schnee leicht gelblich verfärbt. "Die Hauptspannung ist jetzt weg", sagte Lais. "Die Schanze steht, am Nachmittag wollen wir die ersten Sprünge machen und die Schanze testen." Wirklich entspannt sei das Team erst, wenn die erste Teilnehmerin "über die Schanze gegangen" sei, sagte Lais.
Es ist der erste internationale Wettbewerb in Hinterzarten nach dem Umbau der Adlerschanze. Rund drei Jahre lang war die 100 Meter hohe Schanze wegen der Bauarbeiten gesperrt gewesen - ein leidvolles Kapitel. Denn die Arbeiten liefen alles andere als glatt. So hatten etwa der Schanzentisch und der neu gebaute Anlaufturm nicht zusammengepasst. Die Kosten stiegen von gut drei auf vier Millionen Euro. Im vergangenen Herbst dann wieder eine Hiobsbotschaft: Die Schanze hat einen Wasserschaden. Ab dem Frühjahr soll nochmal gebaut werden.
Hinterzartens Bürgermeister freut sich auf das Event
Jetzt steht aber erstmal das Treffen der Weltelite der Damen im Skispringen bevor. Rund 40 Athletinnen aus 13 Nationen sind am Start. Bei Klaus-Michael Tatsch (CDU), Bürgermeister von Hinterzarten und Präsident des Organisationskomitees, ist die Freude groß.
Im Oktober hatten in Hinterzarten die Deutschen Meisterschaften in der Nordischen Kombination und im Skispringen stattgefunden. Der Damenweltcup sei nun die Krönung, auch zum 100-jährigen Jubiläum des Ski-Clubs Hinterzarten in diesem Jahr, sagte Tatsch.
Viele Ehrenamtliche im Einsatz
Damit der Weltcup über die Bühne gehen kann, braucht es nach Worten des Bürgermeisters jede Menge ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Weiten am Auslauf messen, Tickets verkaufen, Teilnehmerinnen und Mitarbeiter verpflegen - all diese Aufgaben würden von Menschen übernommen, die schon seit Jahrzehnten zusammenarbeiteten, sagte Tatsch. "Und wir sehen, dass auch die jungen Leute nachkommen, mithelfen und von diesem Fieber angesteckt werden. Das finde ich großartig."
Die Organisatoren hoffen nun auf ein möglichst großes Publikum. Tanja Metzler, Vorsitzende des Organisationskomitees und des Ski-Clubs Hinterzarten, betont, dass die Preise absichtlich moderat gehalten seien. "Wir möchten gerade in der aktuellen Situation, dass es sich alle leisten können, zum Sport zu kommen und die Skispringerinnen live zu erleben." Tickets für die Qualifikation am Freitag gibt es für fünf Euro, für den Wettbewerb am Samstag und Sonntag jeweils für 15 Euro. Kinder bis einschließlich zwölf Jahre können das Sportereignis kostenlos verfolgen.