Viele Menschen in Deutschland müssen wegen steigender Energie- und Lebensmittelpreise aufs Geld schauen. Umso mehr freut sich die Caritas über Millionen an Spenden für die Ukraine.
Der Ukrainekrieg hat bei der katholischen Hilfsorganisation Caritas International mit Sitz in Freiburg ein beispielloses Spendenaufkommen für eine einzelne Krise ausgelöst. Für die Nothilfe in dem Land seien bisher rund 71 Millionen Euro zusammengekommen, berichtete das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbands der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Das sei mehr als für die Hilfe nach der Tsunamikatastrophe in Südasien 2004 gespendet wurde.
Die Caritas kümmert sich in der Ukraine unter anderem um das Verteilen von Nahrungsmitteln und Trinkwasser. Helferinnen und Helfer seien in 37 Caritas-Zentren und 181 Notunterkünften im Einsatz, heißt es auf der Website der Hilfsorganisation. In den kommenden Wochen würden Unterkünfte, die der Kälte trotzen, und Materialien zum Heizen immer wichtiger. Dafür sei man weiter auf Spenden angewiesen.
Caritas: Menschen helfen, obwohl sie Kriegsfolgen selbst spüren
Die Spenderinnen und Spender in Deutschland spürten zwar selbst die Auswirkungen der Wirtschaftskrise und die Folgen des Ukrainekrieges, sagte der Leiter von Caritas International, Oliver Müller, der dpa. Sie seien sich aber bewusst, dass Millionen Menschen weltweit stärker von Krisen betroffen seien. "Unsere Spender zeigen große Solidarität, weil sie wissen, wie bitter notwendig das in diesen Zeiten ist."
Caritas erwartet erneut Rekordsumme
Die Hilfsorganisation erwartet 2022 unter dem Strich mehr Spendeneinnahmen. Im vergangenen Jahr hatte Caritas International eine Rekordsumme von fast 90 Millionen Euro eingesammelt. Insgesamt waren den Angaben zufolge 2021 weltweit rund 640 Projekte in fast 80 Ländern mit knapp 100 Millionen Euro gefördert worden.