Seit ein Jogger im Trentino von einer Bärin getötet wurde, steigt in der Schweiz die Angst vor dem Raubtier. Das Tier hatte schon zuvor Menschen angegriffen.
Der letzte "Problembär" in der Schweiz war M13, er wurde 2008 getötet. Doch nun hat das benachbarte Trentino eine "Problembärin". Sie tötete einen jungen Mann, und das nur 50 Kilometer von der Grenze zu Graubünden entfernt. Der dortige Wildtier-Beauftragte Arno Puorger vom Amt für Jagd und Fischerei in Graubünden kennt das Tier.
Wer mit dem Bären leben will, braucht ein aktives Management
Arno Puorger weiß, dass die Bärin 2020 schon einmal Menschen angegriffen hat. "Damals zum Glück ohne tödlichen Ausgang. Doch für uns steht außer Frage", so der Wildtier-Beauftragte, "dass es ein aktives Management braucht, um mit dem Bär zu leben." Die Bärin, die 2020 eingefangen und gechipt wurde, hatte damals zwei Personen verletzt. In der Schweiz gab es bisher keine vergleichbaren Angriffe.
Keine Bären-Weibchen in der Schweiz
Eine Schweizer Stiftung, die sich mit Bären beschäftigt, versucht zu beruhigen. Christian Stauffer von der Stiftung KORA im Kanton Bern berichtet, dass "alle Bären, die in der Schweiz auftauchen", sie nur durchwandern. "Es sind junge Männchen, aus dem Trentino, die ein Revier und ein Weibchen suchen. Reviere gibt es, Weibchen nicht. Deswegen ziehen die Tiere sich dahin zurück, wo sie herkamen."
2006 hatte in Bayern "Problembär" Bruno Furore gemacht. Bruno war der Bruder der Bärin, die jetzt in Italien den Jogger getötet hat. Bruno wurde abgeschossen, nachdem er Schafe gerissen, Bienenstöcke und Kaninchenställe geplündert hatte.
In Italien ist nach Intervention von Tierschützern der Abschussbefehl für Brunos gefährliche Schwester vorerst ausgesetzt. Am 11. Mai gibt es in Trient eine Anhörung vor Gericht.
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