Seit Montag können Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer im Schwarzwald-Baar-Kreis das DS-Kennzeichen reservieren. Was die Trends sind und wie es um das Villinger VL steht.
Nostalgie pur - zumindest für einige Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer im Schwarzwald-Baar-Kreis. Seit Montagmittag ist die Reservierung des neuen Altkennzeichens DS für Donaueschingen bei der Zulassungsstelle möglich. Rund 1.500 Personen haben sich das nicht zweimal sagen lassen und direkt am ersten Tag ein neues Schild für ihr heiliges Blech reserviert, so die erste Bilanz des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis.
Frank Fetzer vom Straßenverkehrsamt weiß, welche Kennzeichen besonders beliebt sind:
Das sind die DS-Trends
Zumindest mit einem Hauch Demut die Zugehörigkeit zum Schwarzwald-Baar-Kreis demonstrieren, etwa durch ein DS-VS Kennzeichen. Bisher ist das aber (noch) kein Trend. Sogenannte Kurzkennzeichen mit Einzelzahlen und Buchstaben dagegen schon: Die mussten am Montag direkt vor Ort am Schalter reserviert werden. Bei anderen Kombinationen ging das gemütlich online von zu Hause. Besonders begehrte Kennzeichen: "Die Eins als Zahl in Kombination mit einem oder zwei Buchstaben - das ist das, was am höchsten nachgefragt ist und was eigentlich auch schon so gut wie weg ist", zieht Frank Fetzer vom Straßenverkehrsamt Schwarzwald-Baar-Kreis eine erste Bilanz.
Donaueschingen - eine Stadt der Nostalgikerinnen und Nostalgiker?
Die Mehrheit der Reservierungen wurden tatsächlich in Donaueschingen gemacht. Ausgehend von dem Fahrzeugbestand in den Städten Donaueschingen, Bräunlingen und Hüfingen haben jetzt schon zehn Prozent der Fahrzeughalterinnen und -halter ein DS-Kennzeichen reserviert, so Fetzer. Die Gründe, warum sich die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer für das DS-Kennzeichen entschieden haben, seien bunt gemischt. "Bei den primär Älteren geht es tatsächlich um das DS, um die Identifizierung mit dem Kennzeichen", sagt Frank Fetzer. Vielen Jüngeren sei das DS dagegen eher egal. Ihnen gehe es um eine neue, kurze Kombination, die es bei den VS-Kennzeichen nicht mehr gab.
Zusammengehörigkeit oder Spaltung?
Im Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis hofft man darauf, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl im Landkreis trotzdem bestehen bleibt - auch wenn ab Mitte September dann die ersten DS-Kennzeichen auf den Straßen unterwegs sind. Wirkliche Sorgen um eine Spaltung macht sich Frank Fetzer aber nicht, "weil es ja schon seit einigen Jahren so ist, dass ein Fahrzeug nicht mehr umgemeldet werden muss, wenn man den Wohnsitz wechselt. Insofern gibt es eh schon eine Durchmischung der Kennzeichen."
Kommt nun auch das alte Villinger Kennzeichen VL zurück?
Früher waren die Autos in Schwenningen mit dem Rottweiler RW-Kennzeichen unterwegs. Die Fahrzeuge in Villingen mit dem VL-Kennzeichen. Das war noch vor der Vereinigung der beiden Städte Villingen und Schwenningen und vor der Kreisreform, aus der 1973 der Schwarzwald-Baar-Kreis hervorgegangen ist.
Sorge darüber, dass nun auch Villingen sein altes Kennzeichen in einer Neuauflage wieder auf die Straßen bringen will, müsse man jedoch keine haben. Das VL-Kennzeichen wurde schon vor der Gründung des Landkreises, bei der Zusammenlegung der Städte 1972 abgeschafft. "Deshalb gab es VS schon, bevor es den Schwarzwald-Baar-Kreis gab und so ist VL kein Kennzeichen, das man wieder einführen kann", so Fetzer. Nur Kennzeichen, die es unmittelbar bis zur Kreisreform gegeben hat, können wieder eingeführt werden.