Am 8. Mai vor 78 Jahren endete der zweite Weltkrieg. Seither wurden viele Naziverbrechen aufgearbeitet und Opfer entschädigt. Die "geraubten Kinder" warten aber bis heute darauf.
78 Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs kritisiert der Freiburger Verein "Geraubte Kinder – vergessene Opfer" die fehlende Entschädigung für von der Wehrmacht verschleppte Kinder. Die wenigen Überlebenden würden immer noch nicht als Opfer des Nazi-Regimes anerkannt. Auch eine vom Petitionsausschuss des Landes Baden-Württemberg bewilligte Zahlung sei noch nicht angekommen.
Sowohl der Bund als auch das Land Baden-Württemberg haben eine Entschädigung bislang abgelehnt. Zu Begründung hieß es von Landesseite, dass der Bund für die Opfer des Naziregimes zuständig sei. Die Bundesregierung ihrerseits argumentierte, dass es die "geraubten Kinder" bei ihren neuen Eltern ja "gut" gehabt hätten.
Petitionsausschuss befürwortet Wiedergutmachung
Im letzten Herbst hat der Petitionsausschuss im Stuttgarter Landtag einer Wiedergutmachung nun endlich zugestimmt. Die Staatsregierung in Baden-Württemberg hatte den betagten Opfern im November 2022 "möglichst direkt und unbürokratisch" eine Wiedergutmachung versprochen. Trotz mehrmaliger Nachfrage sei bis heute aber kein Geld geflossen, so Schwarz. Von den "geraubten Kindern" leben nur noch wenige.
Nur noch wenige "geraubte Kinder" am Leben
Während der Besetzung der Ostgebiete haben die Nationalsozialisten von dort tausende "arisch" aussehende Kinder ihren Eltern weggenommen. Sie wurden in "Lebensborn"-Heimen gewaltsam eingedeutscht und an linientreue Gefolgsleute zur Adoption freigegeben. Seit Jahren kämpfen Christoph Schwarz aus Freiburg und sein Verein "Geraubte Kinder – vergessene Opfer“ für eine Anerkennung dieser Kriegsverbrechen.