Vor 60 Jahren, am 22. Januar 1963, wurde in Paris der Élysée-Vertrag unterschrieben. Der Vertrag sollte unter anderem die deutsch-französische Freundschaft besiegeln.
Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle setzten am 22. Januar 1963 im Élysée-Palast in Paris ihre Unterschriften unter den Élysée-Vertrag. Am 2. Juli 1963 trat er dann in Kraft. Zwei Tage später, am 5. Juli 1963, wurde ein Abkommen geschlossen zur Gründung des Deutsch-Französischen Jugendwerks.
In der Folgezeit entstanden zahlreiche Städte-Partnerschaften sowie Partnerschaften zwischen Schulen und Vereinen. 2019 wurde der Vertrag dann in Aachen erneuert, dieses Mal mit den Unterschriften von Angela Merkel und Emmanuel Macron.
SWR-Reporter Matthias Schlott zu Besuch im Deutsch-Französischen Gymnasium in Freiburg:
Viele südbadische Städte haben französische Partnerstädte
Viele Städte und Gemeinden in Südbaden pflegen nach wie vor Partnerschaften zu Städten und Gemeinden in Frankreich. Die Stadt Lahr beispielsweise hat im vergangenen Jahr ihre 60-jährige Partnerschaft zu Dole gefeiert. Den Schüleraustausch zwischen beiden Städten gibt es nach wie vor.
Im Hörfunk-Beitrag erzählen die ehemalige Schülerin Johanna Rosewich (39) und ihre damaliger Französischlehrer Wolfgang Löschke (75), wie sie den Austausch erlebt haben, wie wichtig er für die deutsch-französische Freundschaft ist und wie aktuell der Élysée-Vertrag auch heute noch ist.
Zum 60. Jubiläum des Élysée-Vertrags gibt es aber auch Kritik. Die vier Präsidenten der Eurodistrikte am Oberrhein fordern unter anderem einen besseren grenzüberschreitenden Öffentlichen Personen Nahverkehr. Zum Beispiel könnte demnach die Bahnstrecke zwischen Freiburg und Colmar reaktiviert werden und die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen verbessert werden. Das Ziel müsse sein, den Menschen im Grenzgebiet das Leben zu erleichtern.
Deutsch-französisches Treffen auf der Rheinbrücke
Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und Frédéric Bierry, Präsident der Collectivité Européenne d'Alsace, nehmen den Jahrestag zum Anlass, um ein Zeichen für die deutsch-französische Freundschaft zu setzen. Am Sonntag kommt es zu einem Treffen auf der Rheinbrücke zwischen Kehl und Straßburg. An dem Termin werden auch Präfektin Josiane Chevalier sowie Jeanne Barseghian, Bürgermeisterin von Straßburg, und Wolfram Britz, Oberbürgermeister von Kehl, teilnehmen. Nach Ansprachen spaziert man gemeinsam über die Brücke nach Straßburg.