Mehrere zentrale Strecken im Raum Stuttgart waren am Wochenende wegen verschiedener Arbeiten nicht ohne weiteres befahrbar. Autofahrer mussten sich in Geduld üben. Es kam zu zum Teil langen Staus.
Autofahrerinnen und -fahrer standen im Raum Stuttgart am Wochenende teils lange im Stau. Dies betraf vor allem die A81. Hier hatte es erneut Brückenbau-Arbeiten bei Sindelfingen/Böblingen (Kreis Böblingen) gegeben. Zum anderen wurde der Engelbergtunnel im Raum Leonberg (Kreis Böblingen) in der Nacht auf Sonntag voll gesperrt, um hier ein Software-Update für die Tunneltechnik durchzuführen.
Engelbergtunnel: Technik-Update und neue Zwischendecke
Der Engelbergtunnel auf der A81 bei Leonberg (Kreis Böblingen) muss in absehbarer Zeit nochmals gesperrt werden. Das Software-Update für die Technik im Tunnel konnte in der Nacht auf Sonntag nicht vollständig durchgeführt werden. Das teilte die zuständige Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH des Bundes auf SWR-Anfrage mit.
Eine technische Komponente habe nicht in Betrieb genommen werden können. Daraufhin mussten alle Arbeitsabläufe laut einer Sprecherin umgeplant werden. Dies habe dazu geführt, dass die Sperrung länger dauerte als angekündigt und der Engelbergtunnel erst um 10:35 Uhr am Sonntagmorgen wieder freigegeben werden konnte.
Andere Funktions- und Sicherheitstests seien aber planmäßig durchgeführt worden. Auch wurden laut der Sprecherin sämtliche Lautsprecher-Durchsagen im Tunnel getestet. Es könne also sein, dass Anwohnerinnen und Anwohner Durchsagen hörten, die nichts mit der aktuellen Situation gehabt haben. Anwohner hatten zuvor dem SWR von "komischen Durchsagen" berichtet.
In der Nacht auf Montag begann außerdem die nächste Phase der Sanierung der Tunnel-Weströhre. Nach Angaben der Autobahn GmbH wird eine Zwischendecke eingebaut. Dafür werde nachts noch bis voraussichtlich Sommer 2024 jeweils zwischen 22 und 5 Uhr morgens der Verkehr der Weströhre einspurig durch die Oströhre geleitet.
Arbeiten auf A81 bei Sindelfingen sowie der K1073
Die Arbeiten an der A81 bei Sindelfingen (ebenfalls Kreis Böblingen) fanden laut des zuständigen Unternehmens Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) planmäßig statt. Von Freitagabend 22 Uhr bis Montag gegen 5 Uhr war die Autobahn deshalb in beide Richtungen in einem Abschnitt gesperrt: in Fahrtrichtung Singen zwischen den Anschlussstellen Sindelfingen-Ost und Böblingen-Hulb, in Fahrtrichtung Stuttgart zwischen der Anschlussstelle Böblingen-Hulb und der Anschlussstelle Böblingen/Sindelfingen.
Auf den Ausweichstrecken sei es leider zu teils langen Staus gekommen. Eine längere Vollsperrung war laut einer Deges-Sprecherin aber nötig, weil sechs Stahlträger für eine neue Brückenkonstruktion eingesetzt werden mussten. Jeder dieser Träger wiege zwischen 90 und 105 Tonnen. Der spezielle Kran, mit dem die Träger bewegt werden, habe ein Gewicht von 700 Tonnen und musste erst zum Einsatzort transportiert werden. Die Träger wurden hingegen in Österreich hergestellt, aber in der Nähe der Baustelle fertiggestellt, sodass hier der langwierige, schwierige Transport vermieden werden konnte. Die alte Brücke habe nicht die benötigte Breite für den sechsspurigen Ausbau, deswegen müsse man komplett neu bauen. 60 Meter würden in der Breite benötigt.
In diesem Jahr keine Vollsperrung mehr
In Abstimmung mit der Autobahnmeisterei sei das Wochenende zusätzlich für weitere Arbeiten entlang des gesperrten Abschnitts genutzt worden. Die gute Nachricht für alle Autofahrerinnen und -fahrer: Bis zum Ende des Jahres soll es für den Ausbau der A81 keine weitere Vollsperrung mehr geben, teilte die Deges dem SWR mit. Weitere Sperrungen gebe es voraussichtlich im Frühjahr 2024, aber vermutlich nicht wieder ein ganzes Wochenende lang, so die Deges-Sprecherin. Anfang 2027 soll der Ausbau der A81 fertig sein.
Außerdem ist ungefähr im selben Zeitraum die K1073 stellenweise gesperrt gewesen. Dies betraf den Abschnitt zwischen der Kreuzung Dornierstraße/Gottlieb-Daimler-Straße/Böblinger Straße und der Kreuzung Böblinger/Calwer Straße/Heinkelstraße/Flugfeld-Allee. Die Arbeiten hier begannen am Freitagabend gegen 20 Uhr und endeten am Montagmorgen um 5 Uhr.