Anwohner helfen bei Rettungsaktion in Althütte

Unwetter in der Region: ein Schwerverletzter, umgestürzte Bäume und Blitzeinschläge

Stand

Bei dem Unwetter am Donnerstagabend ist die Region Stuttgart vergleichsweise glimpflich davongekommen. Ein Mann wurde im Rems-Murr-Kreis schwer verletzt. Schäden gab es vor allem im Kreis Ludwigsburg.

In der Region hat es am Donnerstagabend bis in die Nacht zum Teil starke Unwetter gegeben. Dabei kam es an manchen Orten laut Polizei zu Blitzeinschlägen, Sturmböen und Starkregen. Im Rems-Murr-Kreis wurde ein 78 Jahre alter Mann schwer verletzt.

Die Polizei im Kreis Ludwigsburg meldete 80 Notrufe, vor allem wegen umgestürzter Bäume und abgehobener Dächer, aber keine Verletzten. Der Schaden halte sich demnach in Grenzen. Am Flughafen Stuttgart musste der Betrieb zeitweise komplett eingestellt werden, ansonsten sei Stuttgart diesmal aber glimpflich davongekommen.

Mann bei Althütte von Baum eingeklemmt - schwierige Rettungaktion

Bei Althütte-Sechselberg (Rems-Murr-Kreis) wurde ein Mann schwer verletzt. Ein Baum stürzte am Donnerstagabend auf den 78-Jährigen, der mit seinem Hund spazieren ging. Der Mann wurde von dem Baum eingeklemmt und konnte mithilfe seines Handys den Notruf wählen. Für die Einsatzkräfte gestaltete sich die Rettung schwierig, da sie zum einen mit den Fahrzeugen nicht an den Einsatzort kamen, weil umgestürzte Bäume die Wege versperrten, zum anderen konnte der Rettungshubschrauber dann nicht starten, weil das nächste Gewitter aufzog.

Anwohner von Althütte helfen mit

Nachdem der Rettungstrupp den Mann schließlich erreichen und befreien konnte, wurde entschieden, ihn auf einer Trage bei Gewitter und Starkregen über die nahezu unbegehbaren Waldwege zu transportieren. Anwohner, die den Rettungseinsatz mitbekommen hatten, halfen, die Waldwege zur Einsatzstelle von den querliegenden Baumstämmen zu befreien, sodass der Verletzte nach kurzer Strecke nicht mehr mit der Trage, sondern mit einem geländegängigen Privatfahrzeug bis zum Rettungswagen transportiert werden konnte. Danach wurde der 78-Jährige in ein Krankenhaus gebracht. Im Rems-Murr-Kreis gab es aufgrund von Blitzeinschlägen, Starkregen und umgestürzten Bäumen laut Polizei insgesamt rund 30 Einsätze.

"Man hat das eher selten, dass jemand von der Bürgerschaft mit hinlangt und hilft. Das ist sehr schön, dass es noch Leute gibt, die auch zupacken."

Kreisbrandmeister lobt Zusammenarbeit

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Stefan Krehan sagte dem SWR: "Da haben sich wirklich die Bürgerinnen und Bürger zusammengetan mit Traktoren und Autos und haben dann eine Schneise am Weg entlang geschlagen. Man hat das eher selten, dass jemand von der Bürgerschaft noch mit hinlangt und hilft. Das ist sehr schön, als Rettungsteam dann mitzukriegen, dass es noch Leute gibt, die auch zupacken. Die ihr Hab und Gut einsetzen, um anderen zu helfen. Das hat sehr gut funktioniert, und da waren wir auch sehr froh drum."

Zwei Bahnstrecken kurzfristig blockiert

Auf der Bahnstrecke zwischen Maubach und Backnang kollidierte ein Zug mit einem umgestürzten Baum. Verletzt wurde niemand. Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes räumten die Strecke. Der leicht beschädigte Zug konnte danach noch in den nur etwa 500 Meter entfernten Bahnhof gefahren werden.

Auf der Bahnstrecke in Richtung Schwäbisch Hall kam es gleich zu mehreren Störungen, wie die Polizei mitteilt. Wegen eines Blitzeinschlags in einen Baum bei Backnang-Germannsweiler fielen große Baumteile auf die Gleise, woraufhin der Zugführer eine Schnellbremsung hinlegte. Verletzt wurde niemand. Nach Beseitigung der Äste konnte der Zug weiterfahren. Bei dem Gewitter fielen bei Backnang laut Polizei noch zwei weitere Bäume auf die Gleise - in beiden Fällen kam es ebenfalls zu Verzögerungen im Zugverkehr. Dies betraf auch die S-Bahn-Linien S3 und S4 vorübergehend.

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